Osnabrück. Noch bis zum 19. Oktober sucht die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) zehn- bis 14-jährige Kinder und Jugendliche mit Neugier und Entdeckergeist. „Erkundet die biologische Vielfalt vor eurer Haustür, Vereinshaus, auf dem Schulhof oder im nahgelegenen Waldstück“, fordert DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde. „Mit kreativen Ideen, die ihr in die Öffentlichkeit bringt, könnt ihr einen Erlebnistag mit Polarforscher Arved Fuchs oder Astronaut Hans Schlegel gewinnen!“ Beide Wissenschaftler stiften einen Sonderpreis für den Wettbewerb „Entdecke die Vielfalt der Natur!“. Zusätzlich gibt es mehr als 25 Preise im Gesamtwert von 40.000 Euro zu gewinnen. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel ist Schirmherr des Wettbewerbs, den auch Medienpartner unterstützen wie die Zeitschriften NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND und NATIONAL GEOGRAPHIC WORLD sowie der Kinderfernsehsender NICK.
Ein Tag auf dem Expeditionsschiff von Arved Fuchs
Arved Fuchs wünscht sich von den Teilnehmern, „dass sie sich engagieren in der Natur. Dass sie sich mit Themen des Artenschutzes, der Artenvielfalt oder der Klimaproblematik auseinandersetzen. Sie sollen überlegen: Was können wir machen? Was kann ich als Einzelner machen?“ In einem Interview mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat er verraten, welchen Sonderpreis er stiftet: einen Tag auf dem Expeditionsschiff „Dagmar Aaen“. Den ehemaligen Fischkutter hat der Abenteurer Ende der achtziger Jahre restauriert und mit ihm schon viele Reisen unternommen, zum Beispiel die Nordwestpassage durchquert und Nord- und Südamerika umrundet – jeweils ohne Unterstützung eines Eisbrechers.
Die heranwachsende Generation wird irgendwann die Weichen stellen
Für die Jugend engagiere er sich, weil es ihm Spaß mache, mit jungen Menschen zu arbeiten. Auch sehe er sich dazu in der Pflicht: „Man kann nicht über Klimawandel lamentieren und irgendwelche Schuldzuweisungen treffen, ohne selbst aktiv zu werden!“ Die Generation, die heute heranwachse, werde mit der veränderten Natur umzugehen haben. „Die kann man am ehesten erreichen, und die werden es sein, die irgendwann die Weichenstellung treffen.“
Die Erde aus der All-Perspektive - ein Treffen mit Hans Schlegel
Auch Hans Schlegel, Astronaut der Europäischen Weltraumbehörde (ESA), stiftet einen besonderen Preis: Er wird den Gewinnern persönlich vom Astronauten-Leben berichten. Im Februar hat er als zweiter Deutscher überhaupt einen Weltraumspaziergang gemacht, als er einen Stickstofftank an die Internationale Raumstation ISS montierte. In einem DBU-Interview vor seiner Reise ins All berichtete er davon, auf welche Weise der einzigartige Blick auf die Erde die Beziehung zu ihr verändert: Die Erde sei wie ein großes Mutterraumschiff mit endlichen Ausmaßen. Wir müssten auf ihr wie in einer Raumstation mit Strom, Luft oder Verunreinigung sehr sorgsam umgehen. „Wir haben endliche Ressourcen! Wir können es uns nicht leisten, sie zu verschwenden!“ Aus dem Weltraum sehe man „die Erde in ihrer Verletzlichkeit“, auch deshalb liege ihm Umweltschutz sehr am Herzen.
Schnell handeln und Ideen verwirklichen!
DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde schlägt Interessierten vor, wie sie auch kurzfristig noch Projekte für den Wettbewerb verwirklichen können: „Sucht nach Beeren, Blättern und Pilzen im nächsten Waldstück. Forscht nach, welche Früchte und Pflanzen die Menschen vor Jahrhunderten nutzten – nicht nur als Nahrung. Oder entdeckt die Pflanzenwelt um euer Vereinshaus.“ Der Fantasie seien keine Grenzen gesetzt. Beispiele und weitere Infos finden sich auf der Webseite des Wettbewerbs: http://www.entdecke-die-vielfalt.de/.
In die Öffentlichkeit gehen
Die Teilnehmer könnten die Ergebnisse ihres Naturengagements durch Radiointerviews, Zeitungsartikel, Fotos oder auf einer Internetseite veröffentlichen und so einem breiten Publikum zugänglich machen, sagt Brickwedde. Eine Jury werde schließlich aus allen Teilnehmern die besten Aktionen nach künstlerischen oder wissenschaftlichen Kriterien auswählen und Preisgelder bis zu jeweils 3.000 Euro vergeben. Auch das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH) belohne die jungen Umweltschützer mit einem Aufenthalt in einer deutschen Jugendherberge im Wert von 3.000 Euro.