Energisch gegen Energieverluste: Zoo Osnabrück Motor für Klimaschutz
DBU fördert Sanierungsprogramm mit 125.000 Euro – Andere Zoos sollen nachziehen
Osnabrück. Tropenhallen, Kühlanlagen für Tierfutter oder der hohe Wasserbedarf für Meeressäuger sorgen in Zoos für einen enormen Energieverbrauch – besonders dann, wenn die Gebäude in schlechtem Zustand und klimatechnische Anlagen veraltet sind. Nach einer Energie-Analyse der Stadtwerke will der Zoo Osnabrück umfangreich energetisch sanieren: Solaranlagen für das Südamerika- und Elefantenhaus, Infrarotstrahler fürs Tropenhaus, Dächer dämmen und Lüftungsanlagen modernisieren. Bis 2009 soll der Zoo neu gerüstet und anderen Tiergärten ein Vorbild sein. Unterstützung bekommt er von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). 125.000 Euro gibt sie für das modellhafte Sanierungsprogramm, durch das jährlich knapp eine Million Kilowattstunden und 50.000 Euro eingespart werden können. Der Kohlendioxid-Ausstoß wird um 340 Tonnen pro Jahr gedrosselt. DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde überreichte heute das Bewilligungsschreiben an Zoo-Präsident Reinhard Coppenrath.
Durch viele Besucher und ihr Renommee bei der Wissensvermittlung sind Zoos ideale Multiplikatoren für den Klimaschutz
„Aufgrund der schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen investieren Zoos häufig nicht in energetische Sanierungen“, so Andreas Busemann, Geschäftsführer des Zoos Osnabrück. Dieser aber bemühe sich seit 2004 um ein zielorientiertes Energiesparprogramm. Die dringlichsten Sanierungsarbeiten im Menschenaffenhaus und im Tetra-Aquarium seien bereits umgesetzt und hätten den Kohlendioxid-Ausstoß um 133,5 Tonnen jährlich verringert. DBU-Generalsekretär Brickwedde: „Der Zoo kann so bei der Aufklärung helfen, wie Ressourcen geschont und erneuerbare Energien genutzt werden können. Durch die vielen Besucher und das Renommee bei der Wissensvermittlung über die Natur könnten sich Zoos zu perfekten Multiplikatoren für den Klimaschutz entwickeln!“
Osnabrücker Energiesparmodell als Vorbild: Netzwerk ökologisch ausgerichteter Zoos soll entstehen
Die grundlegende Idee solle dabei aber nicht nur auf den Osnabrücker Zoo beschränkt bleiben, wünschte sich Zoopräsident Coppenrath. Künftig solle ein Netzwerk von ökologisch ausgerichteten Zoologischen Gärten entstehen. Coppenrath: „Wir werden alles dafür tun, dass sich diese ökologisch und ökonomisch sinnvolle Idee in der deutschen Zoowelt durchsetzt und wir gemeinsam in Osnabrück mit unseren Partnern, der DBU und den Stadtwerken, eine Vorreiterrolle in der Zoowelt einnehmen!“
Ansprechpartner für Fragen zum Projekt (AZ 25605): Andreas Busemann, Zoogesellschaft Osnabrück, Telefon: 0541/951050, Fax 0541/9510522