Elbwiesen Ostemündung

Kurzinformation zur neuen Naturerbe-Fläche

Größe: ca. 711 Hektar

Lage:
Die DBU Naturerbeflächen liegen im weitläufigen Marschland der Mündungsgebiete von Elbe und Oste. Die Flächen liegen nördlich von Neuhaus (Oste), östlich und westlich in direkter Nachbarschaft der Oste (Belumer Außendeich, Naturschutzgebiete [NSG] Hullen und Hörner Außendeich) sowie im NSG Allwördener Außendeich östlich von Freiburg/Elbe im direkten Einflussbereich der Elbe.

Kurzbeschreibung:
Die Liegenschaft Elbwiesen Ostemündung setzt sich aus Grünländern verschiedener Feuchtebedingungen und mit unterschiedlichem Salzeinfluss auf elbinnen- und außendeichs gelegenen Flächen zusammen. Diese Flächen werden langfristig extensiv bewirtschaftet. Die Feuchtgebiete sind als Rast-, Nahrungs- und Brutlebensraum für eine große Anzahl an Wat- und Wasservögel von internationaler Bedeutung. Die außendeichs liegenden Flächen werden für den Naturschutz über Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen optimiert. Diese Maßnahmen fördern den natürlichen Einfluss der Gezeiten auf das Marschgrünland.

Besondere Arten:
• Tiere: Vornehmlich Wat- und Wasservögel finden im Gebiet Brut-, Rast-, Nahrungs- und Mauserlebensräume. Nordische Gänse, andere Wasservögel und Limikolen (Watvögel), zum Beispiel Säbelschnäbler, Kampfläufer, Flussseeschwalbe, Krickente, Rohrweihe und Wachtelkönig.
• Pflanzen: Als gefährdete Pflanzenarten sind Wiesen-Kümmel und der Große Klappertopf verbreitet, weiterhin auch Schlamm-Schmiele, Schachblume, Dreikantige Teichsimse, Roggen-Gerste. Auf einigen Parzellen tritt als eine weitere gefährdete Pflanzenart die Sumpfdotterblume auf.

Projekte und Maßnahmen:
Die Kompensations- und Entwicklungsziele für die Außendeichsbereiche sind die Verbesserung und Sicherung des Lebensraumes als Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung und als Vogelschutzgebiet unter besonderer Berücksichtigung der Belange von See-, Wiesen- und Gastvögeln. Im Fokus dieser Maßnahmen stehen zusätzlich der Erhalt und die Optimierung von naturnahen, tideabhängigen Strukturen und Biotoptypen als Standortvoraussetzungen für ästuartypische (Flussmündung am Meer), tideabhängige Lebensgemeinschaften.
Für die Binnendeichsbereiche sind die Entwicklungsziele die Verbesserung und Sicherung des Lebensraumes für Gast- und Brutvögel sowie die Entwicklung von artenreichem Marschgrünland.
Gebietsprägend sind die überwiegend als Weißklee-Weidelgrasweiden genutzten Grünländereien, die vorgelagerten Wattflächen, die Uferstaudenfluren und Röhrichtsäume am Elbufer und ein netzwerkartiges, weit verzweigtes System aus Prielen und Gräben.

Erhalt und Optimierung der Offenflächen
• Erhalt und Optimierung der Lebensräume für Wiesenbrüter und Rastvögel durch eine für diesen Zweck optimierte Grünlandwirtschaft
• Optimierung des Wasserhaushalts, Förderung des Gezeiteneinflusses
• Dezimierung des Distelaufwuchses und mit Einschränkungen auch des Wiesenkerbelaufkommens unter Berücksichtigung des Nahrungsangebots für Watvögel
• Temporäre Aufgabe der Grünlandnutzung bestimmter Teilflächen der Vordeichländer zum Schutz einer Seevogelkolonie (NSG „Vogelschutzgebiet Hullen“)

Schutzgebiete:
• FFH-Gebiet „Unterelbe“
• SPA (Special Protection Area) „Unterelbe“
• NSG „Altwördener Außendeich/Brammersand“
• NSG „Hadelner und Belumer Außendeich“
• NSG „Vogelschutzgebiet Hullen“
• NSG „Ostemündung“


Ausführliche Leitbilder der Flächen:
http://www.dbu.de/1329.html

Mehr Informationen zum DBU Naturerbe:
http://www.dbu.de/naturerbe

Die Elbwiesen an der Ostemündung sind mit circa 711 Hektar die zweitgrößte DBU Naturerbe-Fläche in Niedersachsen. In einigen Bereichen wird derzeit extensive Grünlandwirtschaft betrieben.
© DBU Naturerbe
Die Elbwiesen sind Feuchtgebiete und als Rast-, Nahrungs-, und Brutbiotop für Wat- und Wasservögel von internationaler Bedeutung. Auf dem Bild sind rastende Nonnengänse zu sehen.
© DBU Naturerbe

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