Emmerzhausen. Auf dem Stegskopf ist das DBU Naturerbe in Sachen Wegefreigabe einen entscheidenden Schritt weitergekommen. Das bundesweit zuständige Niedersächsische Landesamt für Bau und Liegenschaften (NLBL), ehemals Bundesleitstelle für Kampfmittelräumung, stimmte nun einem neuen Konzept zur Sondierung der Wege zu. Auf 31 Testfeldern entlang der freizugebenden Routen werde die gemeinnützige Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) die Strecke an regelmäßig verteilten Stellen auf mögliche Militäraltlasten prüfen. „Wir freuen uns, dass nach erfolgreichen Verhandlungen mit den zuständigen Fachbehörden eine für alle Akteure vertretbare Einigung gefunden wurde“, erklärt Alexander Bonde, Generalsekretär der DBU. „Wir möchten dem Wunsch der Bevölkerung nachkommen, die Natur am Stegskopf erlebbar zu machen.“ Nach wie vor sei es erklärtes Ziel, einen von Süd nach Nord sowie einen von West nach Ost über die Liegenschaft verlaufenden Weg für Besucher zu öffnen.
Fachbehörde präzisiert Vorgaben – Testfeld-Sondierung bewilligt
Ehemals nutzte das Militär die heutige DBU-Naturerbefläche Stegskopf als Truppenübungsplatz. Das 1.882 Hektar große Gelände stehe daher unter Kampfmittelverdacht. Der Stand bisher: Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Rheinland-Pfalz lehnte 2019 eine Freigabe der Wege nach erfolgter Sondierung ab. „Nachdem das NLBL seine Vorgaben präzisiert hat, wurde unser neu vorgelegtes Konzept jetzt bewilligt“, freut sich DBU Naturerbe-Prokurist Marius Keite. Die ADD orientiere ihre Entscheidung zur Wegefreigabe an den Vorgaben der bundesweiten Aufsichtsbehörde. „Diesen Durchbruch haben wir in enger und kooperativer Zusammenarbeit mit dem NLBL sowie mit stetiger Unterstützung durch den Landkreis Altenkirchen und die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden erreicht“, so der Justiziar.
Testfelder repräsentativ für gesamte Liegenschaft
Erste Vereinbarungen zum neuen Sondierungskonzept habe es bereits im März dieses Jahres gegeben. Weitere Detailabstimmungen führten dann zur Einigung. Nun entspreche das Räumkonzept den Anforderungen: Die Stiftungstochter werde 31 Testfelder in regelmäßigen Abständen entlang der gesperrten Wege bis in 30 Zentimeter Tiefe auf Munition prüfen lassen. Die Felder mit einer Gesamtgröße von 3.744 Quadratmetern entsprechen fünf Prozent der gesamten freizugebenden Fläche der Wege und Randstreifen. Drei bis fünf Prozent sollten es nach der sogenannten baufachlichen Richtlinie zur Kampfmittelräumung sein. „Für uns ist die Sicherheit der Besucher wichtig – aufgrund der unterschiedlichen Bodenbeschaffenheit der Fläche haben wir uns mit dem NLBL geeinigt, die Maximalforderung umzusetzen“, erläutert Keite.
DBU Naturerbe leitet weitere Schritte ein
Im nächsten Schritt heißt es für die Stiftungstochter, das bewilligte Konzept in die Tat umzusetzen. „Dafür werden wir weiterhin eng mit dem NLBL zusammenarbeiten“, so Keite. Das DBU Naturerbe lasse nun die Ausschreibung der Sondierung vorbereiten, um eine Firma mit der Kampfmittelräumung zu beauftragen. Werden keine gefährlichen Altlasten gefunden, hoffe die Stiftungstochter auf eine möglichst zeitnahe Freigabe der zukünftigen über neun Kilometer langen Besucherroute.