Osnabrück/München. Fast zwei Drittel der Gebäude in Deutschland wurden vor 1977 errichtet – und damit vor der ersten Wärmeschutzverordnung. Der somit hohe energetische Sanierungsbedarf wird allerdings zum Teil ausgebremst durch die Kosten für eine Umrüstung auf erneuerbare Energieanlagen. Doch es gibt Auswege aus diesem Dilemma: Eine Lösung steuert das junge Unternehmen Ampeers Energy aus München bei. Mithilfe der Green Start-up Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat die Firma eine Software für Mieterstrommodelle entwickelt – und mit diesem Geschäftsmodell direkt im Anschluss an die DBU-Förderung finanzstarke Investoren überzeugt.
„Effiziente Dekarbonisierung des Gebäudesektors“
Mit einem zweistelligen Millionenbetrag engagiert sich bei Ampeers Energy zum Beispiel die S!stems GmbH, die laut eigenen Angaben ebenfalls Lösungen für klimaneutrale Immobilien anbietet. Dies sei ein „bedeutender Schritt für die effiziente und profitable Dekarbonisierung des Gebäudesektors“, so Ampeers Energy. Die Partnerschaft verbinde die Software des ehemaligen DBU-geförderten Green Start-ups mit den Dienstleistungen und technischem Know-How von S!stems. Bereits im Frühjahr 2021 verkündete Ampeers Energy, einen starken Investor gewonnen zu haben: die österreichische Bundesimmobiliengesellschaft (BIG). „Ampeers Energy ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie die Unternehmensentwicklung nach der DBU-Förderung im Start-up-Programm überaus positiv verlaufen kann“, so DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. „Wir freuen uns über diese Entwicklungen und wünschen dem Unternehmen alles Gute.“
Zeitenwende in Energiefragen
Die Sanierungs- und Modernisierungsquote im Gebäudesektor müsse deutlich steigen, so Bonde. Russlands Ukraine-Krieg, die angespannte Gassituation, die Klimakrise – das alles lasse keinen Zweifel daran, „dass wir in Energiefragen eine Zeitenwende erleben“. Der DBU-Generalsekretär weiter: „Neben dem wichtigen Ausbau regenerativer Energien müssen wir uns viel mehr als bisher um das Energiesparen und die Energieeffizienz kümmern.“ Dabei spielten die Sanierung und Modernisierung älterer Gebäude eine entscheidende Rolle.
Praktische Allround-Lösung für lokal erzeugten Strom
Die Energiewende einfach möglich machen und dabei den Gebäudebestand optimieren, das hat sich Ampeers Energy auf die Fahne geschrieben. Das einst von der DBU im Green Start-up Programm geförderte Unternehmen hat eine Energiemanagement-Software für Unternehmen wie Immobiliengesellschaften entwickelt. Diese hilft laut Firmenangaben Eigentümerinnen und Eigentümer bei der Planung und Umsetzung von Energiesparmaßnahmen und macht Mieterstrom – also lokal und nachhaltig erzeugten Strom vom eigenen Dach für die Wohnung – besser möglich. Immobilienunternehmen können so etwa den Strom aus der Photovoltaik-Anlage über die Software von Ampeers Energy an ihre Mieter verkaufen, sparen dabei Energiekosten und reduzieren so ihren Ausstoß des klimaschädlichen Treibhausgases Kohlendioxid (CO2), den sogenannten CO2-Fußbabdruck. Aber nicht nur Eigentümer profitierten: „Mieterinnen und Mieter können den Strom aus erneuerbaren Energien so ohne Kostenbestandteile wie Netzentgelte oder Stromsteuer nutzen“, sagt Bonde.
Über das Green Start-up Förderprogramm
Im Green Start-up Programm der DBU werden Unternehmensgründungen gefördert, die auf innovative und wirtschaftlich tragfähige Weise Lösungen für Umwelt, Ökologie und Nachhaltigkeit entwickeln. Mehr Informationen finden Sie unter https://www.dbu.de/startup.