Ostritz/Osnabrück. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt wird den Aufbau des Bildungsschwerpunktes "Mensch, Umwelt, Kultur" im Internationalen Begegnungszentrum St. Marienthal in Ostritz/Sachsen mit einem Förderbetrag in Höhe von 6,1 Millionen Mark unterstützen. Das teilte der Generalsekretär der Stiftung, Fritz Brickwedde, bei einem Pressegespräch am Freitag in Ostritz mit. An dem Gespräch nahmen auch die Priorin und Vorstandsvorsitzende des Internationalen Begegnungszentrums, Schwester Hildegard, der Bürgermeister der Stadt Ostritz, Günter Vallentin, und der Bauamtsleiter der Stadt Ostritz, Matthias Schwarzbach, teil.
Brückenschlag über Ländergrenzen hinweg
Im Dreiländereck Deutschland, Polen, Tschechische Republik wurde 1992 die Stiftung "Internationales Begegnungszentrum St. Marienthal" gegründet. Gründer der Stiftung war die seit über 760 Jahren an der Neiße liegende Zisterzienserinnen-Abtei, St. Marienthal, zusammen mit engagierten Persönlichkeiten aus ganz Deutschland.
Brickwedde: "Aufgrund seiner exponierten Lage hat das Begegnungszentrum eine besondere Chance, zu einer Brücke zwischen Deutschland und Mitteleuropa sowie zu einem internationalen Ort der Gemeinschaft, der Kultur und der Ökologie zu werden."
Essen und Diskutieren im Kuhstall
Nachdem bereits im Oktober 1994 durch die Fertigstellung des ersten sanierten Gebäudes (Haus St. Hedwig mit 24 Betten) die Bildungsarbeit beginnen konnte, werden nun zwei weitere Gebäude der barocken Klosteranlage umgebaut und modernisiert. Für die Sanierung des ehemaligen Kuhstalles und der ehemaligen Mühle entstehen Kosten in Höhe von 6,2 Millionen Mark. Sie werden durch Mittel der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (4,9 Millionen Mark) und des Freistaates Sachsen (1,3 Millionen Mark) finanziert. Mit der ehemaligen Mühle entstehen 28 Zimmer mit 38 Betten. Im ehemaligen Kuhstall wird eine Mensa und ein großer Vortragssaal geschaffen. An Bauzeit wird für den Kuhstall mit 15 Monaten und für die Mühle mit 18 Monaten gerechnet.
Arbeitsplätze für die Region
Die laufenden Kosten des Internationalen Begegnungszentrums werden für die nächsten drei Jahre mit 3,4 Millionen Mark kalkuliert. Für diesen Zeitraum bewilligt die Deutsche Bundesstiftung Umwelt im Rahmen einer Anschubfinanzierung einen Zuschuß in Höhe von 1,2 Millionen Mark. Die übrigen Mittel sollen durch Teilnehmergebühren, Zuschüsse des Kultusministeriums für Weiterbildungseinrichtungen sowie durch die Förderung z.B. der Europäischen Union aufgebracht werden. Das Bistum Hildesheim hat bereits zugesagt, die Stelle des Geschäftsführers der Stiftung für mindestens fünf Jahre voll zu finanzieren. Nach der Phase der Anschubfinanzierung soll das Ziel von 15.000 Teilnehmertagen bei einem ausgeglichenen Haushalt erreicht sein. Es ist damit zu rechnen, daß im Internationalen Begegnungszentrum in den nächsten Jahren zunächst ca. 20 Arbeitsplätze geschaffen werden. Auf Dauer soll diese Zahl noch weiter wachsen.