Osnabrück. Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, muss der Prophet zum Berg gehen. Dieses Sprichwort hat sich das Umweltbildungszentrum (UBZ) im Museum am Schölerberg auf die Fahnen geschrieben: Ein Umweltlabor kommt in Osnabrück demnächst auf Rädern gefahren, um Schulen, Kindergärten und Stadtteilfeste zu besuchen – ein zum „Grashüpfer“ umgebauter Kleinbus. „Wir sind stolz, unser modernes Umweltmobil zu präsentieren“, sagte heute Björn Meyer, Vorsitzender des Vereins Grashüpfer, bei der Übergabe ans UBZ. „Nach 13 Jahren musste das alte Grashüpfer-Mobil aufs Altenteil. Nur Dank finanzieller Unterstützung mehrerer Partner und Sponsoren kann diese wichtige Säule unserer Umweltbildungsarbeit erhalten und weiter ausgebaut werden.“ Neben dem Verein Grashüpfer, der Sparkasse Osnabrück, den Stadtwerken und der Baustoffgruppe Sievert fördert die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) das Vorhaben – mit 24.500 Euro.
Natur in der direkten Umgebung erforschen
„Kinder und Jugendliche können mit dem Umweltmobil Naturkreisläufe in ihrer unmittelbaren Lebensumgebung, der Schule, erleben und selbst erforschen“, sagte DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde. Der „Grashüpfer“ ist ausgestattet mit Solar- und Präsentationstechnik sowie Labor- und Experimentierplätzen und hat Mikroskope und Geräte zur Gewässer- und Bodenuntersuchung sowie zur Erfassung von Klimadaten an Bord. Damit können Kinder Biotope erforschen, Waldböden untersuchen und Wasserproben nehmen. Brickwedde: „Es ist sehr wichtig, Kinder schon früh für natürliche Vorgänge und Kreisläufe zu sensibilisieren, indem sie ihr theoretisch erworbenes Schulwissen praktisch erfahren können.“
Für Schulen eine kostengünstige und flexible Alternative zum Museumsbesuch
Dr. Dietmar Grote, Direktor des Museums am Schölerberg, fügte hinzu: „Die Themen des Naturkundemuseums können wir mit dem Mobil direkt in die Schulen bringen. Das macht vieles einfacher, denn für Schulen bedeuten Museumsbesuche einen erheblichen organisatorischen Aufwand, der mit Kosten verbunden ist.“ Außerschulische Lernorte könnten nur selten besucht werden. Das Umweltmobil biete dagegen mit seiner Flexibilität und günstigeren Kosten den Schulen ganz neue Möglichkeiten. „Ein toller Baustein, um Bildung für nachhaltige Entwicklung zu vermitteln. Und obendrein motivieren wir mit dem Grashüpfer-Mobil zu einem Museumsbesuch!“
Umweltmobil ein neues Element im Netzwerk regionaler Umweltbildungseinrichtungen
Brickwedde sagte, das Umweltmobil solle außerdem in das Netzwerk kooperierender Osnabrücker Umweltbildungseinrichtungen und -lernstandorte integriert werden. Dieses bestehe unter anderem aus dem Verein für Ökologie und Umweltbildung, dem Verein für Jugendhilfe – Lernort Nackte Mühle, der Fachhochschule Osnabrück, dem Landkreis Osnabrück mit dem Naturpark TERRA.vita und dem Regionalen Umweltzentrum Noller Schlucht. Durch eine Verflechtung einzelner Aktivitäten mit Einsätzen des Umweltmobils solle langfristig ein attraktives Bildungsprogramm verwirklicht werden. Der besondere Vermittlungsansatz von Umweltthemen durch das Grashüpfer-Mobil soll ein Jahr lang dokumentiert und anschließend ausgewertet werden. Die Ergebnisse würden anderen Umweltbildungseinrichtungen zugänglich gemacht.
Ansprechpartnerin für Fragen zum Projekt (AZ 26318): Andrea Hein, Umweltbildungszentrum, Museum am Schölerberg, Telefon: 0541/56003-31, Telefax: 0541/56003-37.