Seit Jahrzehnten einem länderübergreifenden Atmosphärenschutz verschrieben
Nowicki habe über Jahrzehnte als Wissenschaftler nach Lösungen zur Verminderung der starken Luftverunreinigungen in den polnischen Industriegebieten gesucht, wobei er vorrangig an einem länderübergreifenden Atmosphärenschutz gearbeitet habe, betonte Brickwedde. Die Erkenntnisse über die problematische polnische Umweltsituation habe er nicht im "Elfenbeinturm der Wissenschaft" bewahrt, sondern breit in die Öffentlichkeit hinausgetragen. Damit habe er entscheidend an der ökologischen Bewusstseinsentwicklung in Polen mitgewirkt.
Als Wissenschaftler und Politiker den Umweltschutz geprägt
Doch nicht nur als Wissenschaftler, auch als Politiker habe er an einer Festigung des Umweltbewusstseins in Polen maßgeblichen Anteil. Als Vize-Umweltminister (1989) und Minister für Umweltschutz, natürliche Ressourcen und Forsten (1990 bis 1991) habe er den umweltpolitischen Aktivitäten in Polen ein eigenes, erkennbares Profil gegeben. Beispielhaft nannte Brickwedde hier den Aufbau einer staatlichen Umweltverwaltung und die Einführung des europäischen Umweltrechts, die Gründung einer Umweltschutzpolizei mit weitreichenden Kontrollbefugnissen, verschiedene multilaterale Abkommen und Verträge im Umweltschutzsektor oder die Gründung des deutsch-polnischen Umweltrates auf Ministerebene. Auch um die globale Zusammenarbeit in der Umweltpolitik habe sich Nowicki als stellvertretender Vorsitzender der Kommission für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen verdient gemacht, die das entscheidende Forum für Fragen des globalen Umweltschutzes sei.
Gründer und Präsident der Stiftung Ecofund
Breite internationale Aufmerksamkeit und Anerkennung habe Nowicki schließlich auch mit seiner Idee auf sich gezogen, einen Teil der erlassenen Auslandsschulden Polens in Umweltschutzmaßnahmen zu stecken. So sei die Stiftung "Ecofund" entstanden, deren hauptamtlicher Präsident Nowicki seit 1992 ist. Unter seiner Leitung habe sich diese Stiftung zu einer über Polen hinausgehenden, anerkannten Finanzierungsinstitution für zahlreiche Umweltprojekte entwickelt, die zahlreiche Aktivitäten zum Schutz der Umwelt in Polen begründet habe. Es seien entscheidende Schritte zur Lösung gravierender Umweltprobleme in Mittel- und Osteuropa entwickelt worden.
Umweltbelastungen machen nicht an Staatsgrenzen halt
Intelligent, integer und mit der Fähigkeit zu Visionen sei Nowickis Handeln stets geprägt von der pragmatischen Suche nach Wegen, wie auf der einen Seite die Umweltbelastungen in Polen vermindert beziehungsweise beseitigt werden und auf der anderen Seite die Naturschönheiten Polens mit ihrer europaweiten Bedeutung erhalten bleiben können. Da Umweltbelastungen nicht an nationalen Grenzen halt machten, habe Deutschland als Nachbar Polens in besonderem Maße Interesse an einer erfolgsorientierten Arbeit im Umweltschutz. Insofern komme dem Wirken Nowickis auch für die Bundesrepublik in besonderem Maße Bedeutung zu.
Nowickis Idee Vorbild für internationales DBU-Stipendienprogramm
Sein Preisgeld von damals rund 250.000 Euro hatte Nowicki in eine neue Stiftung gesteckt, mit der – finanziell unterstützt von der DBU – es jungen polnischen Nachwuchswissenschaftlern ermöglicht wurde, eine weitere Qualifikation durch einen sechs- bis zwölfmonatigen Forschungsaufenthalt in Deutschland zu erlangen. Brickwedde: „Wenn dieses Programm heute mit DBU-Hilfe auch in Ungarn, Tschechien, der Slowakei, Bulgarien, Rumänien, Litauen, Estland, Lettland und dem russischen Verwaltungsbezirk Kaliningrad greift, ist das entscheidend der Ursprungsidee Maciej Nowickis zuzuschreiben.“