Osnabrück. Ob am Arbeitsplatz oder zu Hause: Digitale Technologien sind selbstverständlicher Teil unseres Alltags und können Lösungsbooster, aber auch – etwa durch den steigenden Energieverbrauch – Brandbeschleuniger für ökologische und soziale Herausforderungen sein. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fordert deshalb, Digitalisierung als Chance für positive Veränderungen zu nutzen und sie mit Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen. Zu Potenzialen und Hürden hat die Plattform DBU nachhaltig.digital mittelständische Unternehmen befragt. Die Ergebnisse stellt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde heute (Donnerstag) vor.
„Durch ein wachsendes Bewusstsein für Umweltprobleme und soziale Gerechtigkeit sowie eine zunehmende Digitalisierung vieler Arbeitsprozesse haben sich die Anforderungen an Unternehmen stark verändert“, sagt DBU-Generalsekretär Bonde. Seit drei Jahren begleitet das Team von DBU nachhaltig.digital diese Transformation und untersucht jährlich, wie sich Unternehmen auf die digitale Zukunft vorbereiten und ob sie dafür gerüstet sind.
Fast drei Viertel der Unternehmen sehen keine Hemmnisse für nachhaltige Digitalisierung
Für den heute veröffentlichten DBU nachhaltig.digital Monitor 2022 wurden Entscheidungstragende in 500 kleine und mittlere Unternehmen befragt. Davon sehen 70 Prozent grundsätzlich keine Hemmnisse bei der Umsetzung einer nachhaltigen Digitalisierung. Und rund die Hälfte (54 Prozent) der Befragten berücksichtigen personell bei der Digitalisierung zugleich auch die Nachhaltigkeit. „Unternehmen betrachten beide Themen zunehmend als zwei Seiten derselben Medaille und setzen das in der Betriebsstruktur um. Das ist eine positive Entwicklung“, sagt Bonde.
„Soziale, ökologische und wirtschaftliche Vorteile“
Im Gegenzug verstetigt sich aber laut DBU nachhaltig.digital Monitor 2022 ein anderer Trend: 47 Prozent halten Nachhaltigkeit bei der digitalen Transformation für irrelevant – im Vergleich zum Vorjahr eine Zunahme von 12 Prozent. Dazu DBU-Generalsekretär Bonde: „Gerade kleine und mittlere Betriebe stehen häufig unter einem enormen politischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Druck. Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, dass Nachhaltigkeit bei der digitalen Transformation soziale, ökologische und natürlich auch wirtschaftliche Vorteile hat.“
Unternehmen fehlen Praxisbeispiele, Möglichkeiten zur Vernetzung und finanzielle Unterstützung
65 Prozent der befragten Unternehmen beklagen fehlende Praxisbeispiele, um Anregungen für eine nachhaltig orientierte digitale Transformation des Betriebes zu erhalten. Mehr als der Hälfte (56 Prozent) mangelt es an Möglichkeiten zum Vernetzen mit anderen. „Solche Netzwerke stärken wir mit der Plattform DBU nachhaltig.digital und unterstützen Unternehmen dabei, Digitalisierung als effektives Instrument für eine nachhaltigere Zukunft zu nutzen“, sagt Bonde. Darüber hinaus zeigt die aktuelle Studie verglichen mit den Erhebungen in den Jahren zuvor einen steigenden Bedarf an finanzieller Unterstützung.
Ab sofort steht der DBU nachhaltig.digital Monitor 2022 auch zum kostenlosen Download zur Verfügung: www.dbu.de/nachhaltigdigital-monitor2022