Osnabrück. Die in Deutschland beschlossene Energiewende ist eine große technische und gesellschaftspolitische Herausforderung – insbesondere für das Bauwesen: „Unter Berücksichtigung von Herstellung, Transport und Entsorgung der Baustoffe beansprucht der Gebäudesektor fast die Hälfte des Gesamtenergieverbrauchs“, erläutert Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Wie kann die Zukunft des Bauens aussehen? Welche Möglichkeiten gibt es, künftig energiesparender zu planen und zu bauen? Fragen wie diese werden unter dem Titel „Bauen für die Zukunft – Aus der Praxis für die Praxis“ während des Herbstsymposiums der DBU diskutiert. Es findet statt am 19. und 20. September im Zentrum für Umwelt und Kultur (ZUK) Benediktbeuern. Anmeldungen zur Tagung sind noch möglich.
Brickwedde: "Bauwesen stärker an Kriterien nachhaltigen Wirtschaftens ausrichten"
Das Bauen verbrauche aber auch, so Brickwedde, rund 50 Prozent aller in der Welt verarbeiteten Rohstoffe und erzeuge in Deutschland 55 Prozent des anfallenden Abfalls. „Es ist Zeit zu handeln“, findet der Chef der weltweit größten Umweltstiftung. Das Bauwesen müsse künftig noch stärker an Kriterien nachhaltigen Wirtschaftens ausgerichtet werden.
DBU fördert insbesondere integrale Planungsprozesse
DBU-Modellprojekte, die während des Herbstsymposiums vorgestellt werden, zeigten beispielhafte Wege zu energie- und rohstoffsparendem Bauen auf. Sie trügen dazu bei, dass sich die Umweltrelevanz eines Gebäudes verbessere. „Und sie rechnen sich im Lebenszyklus auch wirtschaftlich“, betont Brickwedde. Die DBU fördere insbesondere integrale Planungsprozesse, in denen bereits in frühen Phasen alternative Lösungsansätze unter den vielfältigen Blickwinkeln nachhaltiger Kriterien gesucht, weiterentwickelt und umgesetzt würden. „Ein entsprechendes Qualitätsmanagement und Monitoring sichern das Erreichen der Zielsetzungen“, so der DBU-Generalsekretär.
Erkenntnisse für die breite Praxis verfügbar machen
Mit dem Thema des Herbstsymposiums wolle die DBU Erkenntnisse aus aktuellen Förderprojekten für die breite Praxis verfügbar machen. Neben DBU-Projekten zu nachhaltigem Bauen werden auch Förderbeispiele vorgestellt, die sich mit der energieeffizienten Sanierung bestehender Gebäude befassen, so Brickwedde weiter. Die Tagung endet mit einer Podiumsdiskussion zum Thema „Messlatte Nachhaltigkeit – Prozesse und Kriterien für zukunftsfähiges Bauen“. Sie richtet sich vor allem an Architekten, Bauherren, Wissenschaftler, Studierende sowie in der Bauwirtschaft und im Handwerk Tätige.
Weitere Informationen auf DBU-Homepage
Die Veranstaltung wird durchgeführt in Kooperation mit dem Bund Deutscher Architekten, der Bayerischen Architektenkammer sowie dem Verein der Freunde und Förderer des ZUK Benediktbeuern. Weitere Informationen zum Programm, zu Referenten, zu Vortragsthemen und zur Anmeldung finden sich unter www.dbu.de/herbstsymposium.
DBU-Faltmappe "Bauen für die Zukunft"
Zum Thema „Bauen für die Zukunft“ wird anlässlich des Herbstsymposiums eine Faltmappe herausgegeben, die alle dort vorgestellten DBU-Modellprojekte zum energie- und ressourcensparenden Bauen enthält. Zu beziehen ist sie ab sofort unter www.dbu.de/publikationen.