Osnabrück. „Die DBU gibt mit ihren umfassenden und richtungsweisenden Vorhaben dem Umwelt- und Naturschutz in Deutschland deutlich spürbar Rückenwind“, sagte jetzt Dr. Matthias Miersch, Kurator der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und Mitglied des Deutschen Bundestages, bei einem Besuch der DBU-Geschäftsstelle in Osnabrück. Mit DBU-Generalsekretär Dr. Heinrich Bottermann sprach er über die Sicherung des Nationalen Naturerbes durch die DBU und den Evaluationsprozess mit Entwicklung eines Leitbildes, den die Stiftung aktuell durchläuft. Auch den Neubau des Verwaltungsgebäudes der Naturerbe-Tochter der DBU besichtigte Miersch und zeigte sich überzeugt davon, dass die DBU mit ihrer fachlichen Expertise und finanziell soliden Aufstellung auch zukünftig mit ihrer Förderarbeit einen großen Beitrag zum Natur- und Umweltschutz sowie zu mehr Energieeffizienz leisten könne.
Miersch: Beeindruckt von ökologischem Vorzeigebauprojekt
Bei einem Gang über das Gelände zum Neubau der DBU-Tochter erläuterte Bottermann das dritte ökologische Vorzeigebauprojekt der DBU auf dem stiftungseigenen Gelände. Miersch zeigte sich beeindruckt von dem energetisch vorbildlichen Holzgebäude im Passivhausstandard, das neben seiner Funktion als Verwaltungsgebäude zukünftig auch die DBU-eigenen Ausstellungen beherbergen soll. Das neue Gebäude werde nur noch einen rechnerischen Energiebedarf von jährlich rund 15 Kilowattstunden (kWh) haben, während der durchschnittliche Heizenergiebedarf von Gebäuden in Deutschland zurzeit noch bei über 150 kWh liege, erläuterte Bottermann. Die DBU setze außerdem auf ökologische Baumaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holz und Hanf.
DBU-Tochter als Treuhänderin für Nationales Naturerbe: seltene Tier- und Pflanzenarten bewahren
Bottermann und Miersch sprachen auch über die zentralen Aufgaben der DBU-Tochter, die in zwei Tranchen insgesamt 60.000 Hektar Naturerbeflächen – überwiegend ehemalige Militärübungsplätze – vom Bund übernommen hat, sich als Treuhänderin für das Nationale Naturerbe versteht und die Flächen durch Erhalt und Pflege möglichst in einem verbesserten Zustand nachfolgenden Generationen übergeben will. So werden offene Lebensräume mit seltenen Tier- und Pflanzenarten bewahrt und Wälder möglichst ohne menschlichen Eingriff ihrer natürlichen Entwicklung überlassen. Bislang artenarme Forste werden zu naturnahen Wäldern und Feuchtgebiete sowie Gewässer ökologisch aufgewertet oder erhalten. Miersch und Bottermann waren sich einig, dass die Flächen mit ihrem überwiegend militärischen Hintergrund als Ergebnis der deutschen Wende auch ein Mahnmal für die historische Entwicklung der Bundesrepublik seien.
Information und Kooperation mit Bürgern und Flächennutzern vor Ort
Dabei lege die DBU großen Wert auf eine Kooperation mit den Bürgern und Flächennutzern vor Ort. „Die bundesweit verteilten Flächen sind wichtig, um den Menschen vor Ort die Arbeitsweise der DBU im Naturschutz nahebringen zu können. Wir wollen den Kontakt mit den anliegenden Gemeinden weiter verstärken, über unsere Arbeit und die Maßnahmen auf den Flächen informieren“, erläuterte Bottermann und schloss eine mögliche Übernahme weiterer Flächen vom Bund im Rahmen einer möglichen dritten Tranche nicht aus. Naturschutz solle zudem mit möglichst wenig Bürokratie auf den Flächen umgesetzt werden.
Zielgerichtete und zeitgemäße Förderung mittelständischer Unternehmen
Um kleine und mittelständische Unternehmen im produktionsintegrierten Umweltschutz zu fördern, Umweltforschung und -kommunikation sowie Kulturgüterschutz und den Erhalt des Nationalen Naturerbes auch zukünftig zielgerichtet und zeitgemäß durchführen zu können, durchlaufe die Stiftung derzeit eine Evaluation für die perspektivische Ausrichtung der Stiftung. Bottermann: „Ziel der Evaluation ist das Überprüfen und Weiterentwickeln von Indikatoren und Kriterien für die Projektarbeit. Außerdem sollen übergreifende Themen und Förderschwerpunkte identifiziert, die Förderleitlinien überarbeitet und ein Leitbild entwickelt werden.“