Osnabrück/Daubaner Wald. Jetzt ist es soweit: Die DBU Naturerbe GmbH hat den Notarvertrag zur Übernahme des Eigentums an der DBU-Naturerbefläche Daubaner Wald geschlossen. Gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern vor Ort verantwortet die gemeinnützige Tochter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) die Naturschutzmaßnahmen in der rund 3.272 Hektar großen Fläche. Bisherige Eigentümerin war die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). „Mit Unterzeichnung des Schenkungsvertrages übernehmen wir die wichtige Aufgabe, das ehemalige militärische Sperrgebiet dauerhaft für den Naturschutz zu sichern und die Bedeutung des Nationalen Naturerbes der Bevölkerung näher zu bringen“, betont Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, DBU-Generalsekretär und Geschäftsführer der DBU Naturerbe GmbH.
Vom Truppenübungsplatz zum Naturschutzgebiet
Die DBU-Naturerbefläche Daubaner Wald liegt in der Lausitz, im östlichen Teil des Freistaats Sachsen. Sie ist Teil des Biosphärenreservats „Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft“, einer der größten zusammenhängenden Teichlandschaften Deutschlands. Das Militär nutzte den 1994 stillgelegten Truppenübungsplatz Dauban unter anderem als Panzerschießplatz. Wertvolle Offenlandkomplexe mit Sandrasen und Heideflächen konnten so entstehen, die im Verbund mit Feuchtbiotopen und Kiefernbeständen zahlreiche seltene Tierarten beheimaten wie Fischotter, Rotbauchunke und Seeadler.
Wildpferde und Schafe als Landschaftspfleger
Dieses Naturerbe zu erhalten und gegebenenfalls zu optimieren, hat die DBU Naturerbe GmbH in ihren Leitlinien zur Flächenentwicklung festgeschrieben. „In der Kernzone sollen sich Moor- und Eichenwälder in Zukunft natürlich entwickeln. Die großflächigen Kiefernbestände sollen schrittweise in naturnahe, strukturreiche Kiefer-Eichen- beziehungsweise Eichen-Kiefernmischwälder umgewandelt werden“, erläutert Dieter Pasch, Fachlicher Leiter Naturschutz der DBU Naturerbe GmbH. „Um die rund 150 Hektar großen Offenlandflächen vor einer Verbuschung zu bewahren, findet eine Beweidung mit Schafen und Koniks statt“, so Pasch. Heideteiche, Seggenriede, Fließgewässer und Auenbereiche bedürften wiederum renaturierenden Maßnahmen, um die einmalige Naturausstattung langfristig zu erhalten.
Bundesforst und Flächenbetreuer der DBU Naturerbe GmbH als Ansprechpartner
Ansprechpartner vor Ort bleiben die Mitarbeiter des Bundesforstes, die sich nun den neuen Aufgaben widmen, insbesondere die Revierleiterin der Fläche, Gunda Hanke, sowie der Revierleiter Günther Körner. Zukünftig werde sich das Tochterunternehmen der weltweit größten Umweltstiftung gemeinsam mit den Revierleitern und Interessengruppen auf der Fläche für Naturschutz und die Vermittlung eines positiven Naturbewusstseins einsetzen.
Offenland, Feuchtgebiete und Wald langfristig für den Naturschutz sichern
Die DBU-Naturerbefläche Daubaner Wald ist eine von insgesamt 47 bedeutsamen Flächen in Deutschland, die die DBU Naturerbe GmbH seit 2009 sukzessive vom Bund übernimmt. Die entsprechenden Rahmenverträge schloss die gemeinnützige DBU-Tochter mit der BImA im Mai 2008 für die erste Tranche mit rund 45.000 Hektar sowie im Mai 2013 für die zweite Tranche mit rund 15.000 Hektar ab. Auf den insgesamt rund 60.000 Hektar in neun Bundesländern sollen offene Lebensräume mit seltenen Arten durch Pflege bewahrt, naturnahe Wälder möglichst ohne menschlichen Eingriff zu Wildnis entwickelt, artenarme Forste in naturnahe Wälder überführt und Feuchtgebiete sowie Gewässer ökologisch aufgewertet oder erhalten werden.