Chancen der Digitalisierung für eine nachhaltige Landwirtschaft

Deutsche Bundesstiftung Umwelt lädt ein zum Online-Salon

Osnabrück. Umwelt und Landwirtschaft sind untrennbar verbunden: Wer Lösungen für mehr Umweltschutz sucht, kommt nicht umhin, zugleich über eine nachhaltige Herstellung und Verarbeitung von Lebensmitteln nachzudenken. Dabei gewinnt die Komponente Digitalisierung an Bedeutung. Diese Zusammenhänge greift die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) in einem aktuellen Online-Salon morgen, Mittwoch, ab 14 Uhr auf: Die Veranstaltung „Chancen der Digitalisierung für eine nachhaltige Landwirtschaft“ ist zugleich Auftakt der neuen DBU-Reihe unter dem Titel „Digitalisierung und Nachhaltigkeit“.

Digitale Messverfahren für Düngung

Der Online-Salon stellt anhand von Vorträgen verschiedene seitens der DBU fachlich und finanziell geförderte Vorhaben im Bereich Landwirtschaft ebenso dar wie Firmen-Neugründungen auf diesem Feld. Bei den Start-Ups geht es unter anderem um Softwarelösungen für die Landwirtschaft und Messverfahren für Düngung und Pflanzenvitalität. Neben einem Einblick in die umweltpolitische Digitalagenda durch DBU-Kuratoriumsvorsitzende Rita Schwarzelühr-Sutter ist eine abschließende Diskussion zur Frage geplant, wie Digitalisierung eine nachhaltigere Landwirtschaft beflügeln kann. Auf dem Podium sitzen DBU-Generalsekretär Alexander Bonde, Hubertus Paetow, der Präsident der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft, Prof. Dr. Engel Friederike Hessel, die Digitalisierungsbeauftragte des Bundesagrarministeriums, und Prof. Sonoko Bellingrath-Kimura vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF).

„Die Agrarwirtschaft der Zukunft spielt eine Schlüsselrolle“

„Die Agrarwirtschaft der Zukunft wird eine Schlüsselrolle dabei spielen, ob wir den Klimawandel stoppen und mehr Umwelt-, Tier- sowie Ressourcenschutz voranbringen können“, sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. „Die Art, wie wir Felder bewirtschaften und auf welche Weise Nahrungsmittel produziert und weiterverarbeitet werden, entscheidet mit darüber, ob ein grüner Wandel gelingt.“ Die Digitalisierung sei „ein wichtiges Werkzeug“, um beim Kampf gegen die Klimakrise mit einer nachhaltigeren Landwirtschaft einen Beitrag zu leisten. Bonde weiter: „Das geht natürlich nur zusammen mit den Bäuerinnen und Bauern besonders der Familienbetriebe, ist aber zugleich in deren eigenem Interesse. Denn die Landwirte spüren die Klimafolgen unmittelbar, wie die Dürren der vergangenen drei Jahre drastisch klargemacht haben.“

DBU fördert Projekte für eine zukunftsträchtige Landwirtschaft

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt mit Sitz in Osnabrück legt in ihrer Förderpolitik seit Langem einen besonderen Fokus auf Projekte für die Entwicklung einer zukunftsträchtigen Landwirtschaft. Zu den aktuellen Vorhaben, die auch während des morgigen Online-Salons vorgestellt werden, zählt zum Beispiel die von der DBU mit rund 75.000 Euro geförderte Naturschutz-App des ZALF. Sie hilft Landwirten bei der rechtssicheren Umsetzung und Dokumentation von Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen. Oder das Projekt „Nubela“: die nichtchemische Unkrautbekämpfung mithilfe von Laserstrahlung, entwickelt vom Laser Zentrum Hannover, ebenfalls ein Thema beim DBU-Online-Salon. Und bei allen debattierten Chancen der Digitalisierung soll zugleich ein anderer Aspekt nicht zu kurz kommen: wo nämlich Risiken oder gar Gefahren einer digitalisierten Landwirtschaft lauern könnten.

Paradigmenwechsel auf EU-Ebene

Dass ein grüner Wandel ohne die Landwirtschaft nicht denkbar ist, zeigen die Bestrebungen auf höchsten politischen Ebenen, allen voran in der Europäischen Union (EU). Ende Mai dieses Jahres stellte die EU-Kommission ihre Strategien „Biodiversität 2030“ und „Farm to Fork“ („Vom Hof auf den Teller“) zeitgleich vor – und leitete damit einen Paradigmenwechsel ein: Umwelt- und Artenschutz auf der einen sowie Landwirtschaft auf der anderen Seite gehören demzufolge nach Einschätzung der EU zur selben Nachhaltigkeitsmedaille. Und genau darum geht es derzeit auch bei den laufenden Verhandlungen über die Gemeinsame Agrarpolitik in der kommenden siebenjährigen EU-Förderperiode ab 2021.

Eine aktuelle Studie von Forschern der Universität Oxford untermauert unterdessen, wie eminent wichtig eine Senkung des Treibhausgasausstoßes bei der weltweiten Erzeugung von Nahrungsmitteln für die Bewältigung der Klimakrise ist. Dazu DBU-Generalsekretär Alexander Bonde: „Wir brauchen weltweit eine nachhaltigere Landwirtschaft und müssen zugleich der Lebensmittelverschwendung den Kampf ansagen – ansonsten lässt sich angesichts einer wachsenden Weltbevölkerung mit zunehmendem Wohlstand sowie mehr Fleisch- und Milchkonsum die Erderwärmung kaum aufhalten.“

Wer kurzfristig beim Online-Salon zu den Chancen der Digitalisierung für eine nachhaltigere Landwirtschaft dabei sein möchte, kann dies tun. Informationen und ein Link zur Anmeldung finden sich hier: https://www.dbu.de/550artikel38809_2440.html

Von einer nachhaltigeren Landwirtschaft wird abhängen, ob der Kampf gegen die Klimakrise gelingt. Ein neuer DBU-Online-Salon diskutiert die Frage, welche Rolle dabei die Digitalisierung spielen kann. Der Online-Salon ist der Auftakt einer neuen DBU-Reihe unter dem Titel „Digitalisierung und Landwirtschaft“.
© Uschi Euler/piclease

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