Aachen. Bundespräsident Horst Köhler wird am Sonntag im Eurogress Aachen vor 1.200 geladenen Gästen den Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) überreichen. Der mit 500.000 Euro höchst dotierte Umweltpreis Europas steht im Zeichen des Klimaschutzes. Er geht an den Direktor des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber (57), den Gründer der Schwalmstädter Firma Konvekta, Carl H. Schmitt (76), gemeinsam mit seinem langjährigen Entwicklungsleiter und heutigen Direktor des Instituts für Thermodynamik der Technischen Universität (TU) Braunschweig, Prof. Dr.-Ing. Jürgen Köhler (53), sowie an die langjährige Oberbürgermeisterin Heidelbergs, Beate Weber (63). Nordrhein-Westfalens Umweltminister Eckhard Uhlenberg wird zu den zahlreichen Ehrengästen gehören. Durch die Veranstaltung führt Stefan Schulze-Hausmann (ZDF/3sat). 3sat wird den Festakt im Fernsehen von 11 bis 13 Uhr live übertragen.
Preisträger 2007 im Zeichen des Klimaschutzes
Schellnhuber wird geehrt, weil er mit seinem Institut die internationale politische Diskussion zur Lösung des Klimaproblems entscheidend geprägt habe, wie DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde herausstellt. Er sei „einer der herausragendsten und kreativsten Denker, den die deutsche Umweltforschung hat“. Das Gespann Köhler/Schmitt der mittelständischen Firma Konvekta habe gezeigt, dass auch mit relativ bescheidenen Mitteln wichtige Vorarbeiten für den möglichen Einsatz von Kohlendioxid als Kältemittel in der Fahrzeug-Klimatisierung geleistet werden könnten. Zum Nutzen für den Schutz des Klimas. Natürliches Kohlendioxid habe so Chancen, heutige Klimakiller-Kältemittel ab 2011 zu ersetzen, die ein 1.300fach höheres Treibhauspotenzial besäßen. Und Beate Weber sei in ihrer 16-jährigen Amtszeit als Oberbürgermeisterin Heidelbergs die treibende Kraft in Sachen Klima- und Umweltschutz gewesen.
"Junge Deutsche Blechbläsersolisten" und "Carmina Mundi" im musikalischen Rahmenprogramm
Musikalisch umrahmt wird das Programm von zwei Ensembles. Das Repertoire der „Jungen Deutschen Blechbläsersolisten“ (Böblingen) - zwölf Blechbläser und ein Schlagzeuger - umfasst Werke aus Renaissance und Barock bis hin zu Stücken aus Jazz und Musical. Das Ensemble wurde im Jahr 2000 von Prof. Walter Hilgers gegründet, der es auch leitet. Carmina Mundi („Lieder der Welt”) ist ein junger a-cappella-Kammerchor mit ca. 40 musikbegeisterten Sängerinnen und Sängern aus Aachen, der sich geistlicher und weltlicher Chormusik verschiedener Länder, Kulturen und Epochen verschrieben hat. 2006 gewann Carmina Mundi (Leitung Harald Nickoll) den Deutschen Chorwettbewerb in der Kategorie „gemischte Chöre ab 37 Mitwirkende”.
Zahlreiche Gesprächsrunden und Filmbeiträge lockern Programm auf
In verschiedenen Gesprächsrunden wird sich Moderator Schulze-Hausmann unter anderem mit Bundespräsident Köhler, dem DBU-Kuratoriumsvorsitzenden Hubert Weinzierl, dessen Stellvertreter, dem Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Matthias Machnig, Nordrhein-Westfalens Umweltminister Uhlenberg und den Preisträgern unterhalten. Die in Filmbeiträgen in den Festakt eingespielten Laudationes werden auf Schellnhuber und das Team Köhler/Schmitt von Prof. Dr. Martin Faulstich, Mitglied des Sachverständigenrates für Umweltfragen, und auf Beate Weber von Prof. Dr. Klaus Töpfer, ehemaliger Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP), gehalten.
DBU: Seit 1991 über 6.700 Projekte mit 1,2 Milliarden Euro gefördert
Die DBU vergibt 2007 zum 15. Mal den mit 500.000 Euro höchstdotierten Umweltpreis Europas. Die in Osnabrück angesiedelte Stiftung zeichnet damit Einsatz und Leistungen aus, die entscheidend und in vorbildlicher Weise dazu beitragen, die Umwelt zu schützen. Auch Projekte, die in Zukunft zu einer deutlichen Umweltentlastung beitragen, stehen im Fokus. Die Auszeichnung soll Personen, Unternehmen und Organisationen "anstiften", Umweltprobleme rechtzeitig zu erkennen und mit Hilfe geeigneter Strategien zu entschärfen. Die DBU hat seit Aufnahme ihrer Fördertätigkeit am 1. März 1991 in über 6.700 innovative Projekte aus Umwelttechnik, -forschung, -kommunikation und Naturschutz 1,2 Milliarden Euro investiert.
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