Osnabrück. Bundespräsident Joachim Gauck wird am Sonntag in Osnabrück den 21. Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) übergeben. Die mit 500.000 Euro höchstdotierte unabhängige Umweltauszeichnung Europas geht 2013 an die Gründerin und Geschäftsführerin der Firma Hock (Nördlingen), Carmen Hock-Heyl (58), sowie die Vorstandsvorsitzende der Netzkauf ElektrizitätsWerke Schönau (EWS) e.G., Ursula Sladek (67). Die DBU würdigt die Preisträgerinnen für ihr ökologisches Engagement und ihren unternehmerischen Mut, Herausforderungen anzunehmen und sich auch gegen große Widerstände durchzusetzen. Öko-Dämmstoff-Herstellerin Hock-Heyl und „Stromrebellin“ Sladek hätten stets an ihren Visionen eines nachhaltigen Klimaschutzes festgehalten und sie schließlich verwirklicht, so DBU-Generalsekretär Dr. Heinrich Bottermann. Beim Festakt anwesend sein werden auch Bundesumweltminister Peter Altmaier und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil.
Katrin Bauerfeind moderiert Festakt
Zu dem feierlichen Festakt am Sonntag in der OsnabrückHalle werden rund 1.500 geladene Gäste erwartet – darunter Physik-Nobelpreisträger Dr. Georg Bednorz, der ehemalige Ministerpräsident Brandenburgs, Matthias Platzeck, der Mitgründer und langjährige Kuratoriumsvorsitzende der DBU, Prof. Dr. Hans Tietmeyer, sowie die ehemaligen Umweltpreisträger Prof. Dr. Klaus Töpfer und Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker. Durch die Veranstaltung führt die TV-Moderatorin Katrin Bauerfeind. Die 31-Jährige ist bekannt aus ihrem Magazin „Bauerfeind“ auf 3Sat und der „Harald Schmidt Show“. Nach der Begrüßung durch den neuen DBU-Generalsekretär Dr. Heinrich Bottermann wird Bauerfeind in einem Gespräch mit Bundesumweltminister Altmaier, Ministerpräsident Weil und dem früheren Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen und Umweltpreisträger 2002, Prof. Dr. Klaus Töpfer, auf die aktuellen Entwicklungen der Energiewende eingehen. Zudem wird der frühere DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde offiziell verabschiedet.
Live-Stream zum Mitverfolgen und "nano"-Spezialausgabe
Für die musikalische Unterhaltung sorgen Green Beats und The Art Act & tAp dAncer der Tanzschule Albrecht. Die Percussion- und Schlagzeug-Gruppe Green Beats beeindruckt mit ihren äußerst unterhaltsam choreografierten Rock-, Hardrock-, Latin-, Funk-, Swing-, Hip-Hop-Klängen. Zum Repertoire der frisch gekürten Jugendweltmeister im Stepptanz gehören unter anderem Latein- und Standardshows sowie Slap-Sticks auf höchstem Niveau. Die gesamte Veranstaltung kann über einen Live-Stream zwischen elf und 13 Uhr auf www.dbu.de mitverfolgt werden. Die Preisträgerinnen werden zudem in einer „spezial“-Ausgabe des Wissenschaftsmagazins „nano“ am Sonntagabend um 18.30 Uhr auf 3sat portraitiert.
Firma Hock Marktführer für Naturfaserdämmstoffe aus Hanf
Die Leistungen der Preisträgerinnen machte DBU-Generalsekretär Bottermann noch einmal deutlich. Hock-Heyl habe Dämmmatten für den Hausbau aus dem nachwachsenden Rohstoff Hanf am Markt etabliert. Dabei habe sich die Produkterfinderin und Unternehmensgründerin gegen viele Widerstände durchgesetzt und den gesamten Prozess von der Aussaat des Hanfs über die Produktion der Dämmmatten bis zum Recycling neu aufgebaut. Seit 2006 seien „Thermo-Hanf“-Produkte auf dem europäischen Markt. Mit „Thermo-Hanf Premium“ sei die Firma Hock als mittelständisches Unternehmen Marktführer für Naturfaserdämmstoffe aus Hanf. Anstelle chemisch basierter Flammschutzmittel nutze Hock für alle Produkte natürlich vorkommende Alternativen wie Soda. Das neueste Produkt des Unternehmens, „Thermo-Hanf Plus“, sei vollständig biologisch abbaubar und werde von der Firma beim Abriss eines Hauses kostenlos zurückgenommen. Hock-Heyl zeige, dass nachhaltiger Klimaschutz mit nachwachsenden Rohstoffen in der Bau-Branche erfolgreich funktioniere.
EWS - von der Bürgerinitiative zum bundesweiten Anbieter für Ökostrom
Die Preisträgerin Sladek habe sich nach dem Reaktorunglück von Tschernobyl 1986 für eine sichere und zukunftsfähige Energieversorgung eingesetzt. Dabei habe sie immer auf eine enge Zusammenarbeit mit den Bürgern gesetzt, so Bottermann. Aus einer Bürgerinitiative heraus sei 1994 der Ökostromanbieter EWS gegründet worden. Die „Stromrebellin“ habe sich mit ihren Mitstreitern und den EWS gegen die Hürden des damaligen Stromanbieters durchgesetzt und das Schönauer Stromnetz 1997 übernommen. Sladek habe gezeigt, dass die Beteiligung der Bürger wichtig für ein Umsteuern in der Energiepolitik und den Klimaschutz sei. Bereits 1999, ein Jahr nach der Liberalisierung des Strommarkts, hätten sie und ihr Team in Schönau mit dem bundesweiten Stromvertrieb begonnen. Mit dem Gründen der Genossenschaft Netzkauf EWS 2009 hätten die EWS auch der ökologisch motivierten Genossenschaftsbewegung in Deutschland neuen Auftrieb gegeben.
Der Deutsche Umweltpreis
Mit dem Deutschen Umweltpreis der DBU – dem unabhängigen, mit 500.000 Euro höchstdotierten Umweltpreis Europas – werden Leistungen ausgezeichnet, die vorbildlich zum Schutz und Erhalt der Umwelt beigetragen haben oder in Zukunft zu einer deutlichen Umweltentlastung beitragen werden. Er richtet sich an Personen, Firmen und Organisationen. Es können Projekte, Maßnahmen oder Lebensleistungen einer Person prämiert werden. Kandidaten für den Deutschen Umweltpreis werden der DBU vorgeschlagen. Berechtigt dazu sind etwa Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften, Kirchen, Umwelt- und Naturschutzverbände, wissenschaftliche Vereinigungen und Forschungsgemeinschaften, Medien, das Handwerk und Wirtschaftsverbände. Selbstvorschläge sind nicht möglich. Eine vom DBU-Kuratorium ernannte Jury, besetzt mit unabhängigen und herausragenden Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Technik und gesellschaftlichen Gruppen, empfiehlt dem DBU-Kuratorium die Preisträger für das jeweilige Jahr. Das DBU-Kuratorium fällt die Entscheidung.
Achtung: Wir bitten um Verständnis dafür, dass aus Sicherheitsgründen eine Akkreditierung bis Donnerstag, 24. Oktober, 10 Uhr, zwingend nötig ist. Bitte nutzen Sie dafür ausschließlich den Link www.dbu.de/akkreditierung. Ein Einlass nur mit Presseausweis oder Bundespresseakkreditierung ist nicht möglich! Wir empfehlen dringend, vorsorglich auch mögliche Vertreterinnen und Vertreter termingerecht anzumelden. Bitte denken Sie daran, dass auch Begleitpersonen (Kamera, Ton etc.) angemeldet werden müssen.
Die Pressestelle der DBU erreichen Sie Sonntag, 27. Oktober, nur noch unter der Rufnummer 0171/3812888 oder per E-Mail unter presse@dbu.de.