Osnabrück. „Unser öffentliches und soziales Leben ist ohne Ehrenamtliche nicht mehr denkbar, auch und gerade im Natur- und Umweltschutz, im Tierschutz, auf Berghütten oder in Wandervereinen. Doch wir müssen achtsam sein, dass die Bereitschaft mitzumachen, nicht abnimmt. In Vereinen, der Gesellschaft und der Politik muss der Beitrag ehrenamtlicher Arbeit höher wertgeschätzt werden. Eine verbesserte Anerkennung könnte helfen, das Ehrenamt noch zukunftssicherer zu machen. Eine solche vermehrte Anerkennung ist bedeutsam, um die Motivation ehrenamtlicher Mitarbeiter zu bestärken, sich mit einem zunehmend komplexeren Umfeld auseinanderzusetzen.“ – Dieses Fazit zog heute Alexander Bonde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), im Rahmen eines Ehrenamts-Symposiums in Osnabrück, das aus Anlass des 70. Geburtstags des Gründungs-Generalsekretärs der DBU, Dr.-Ing. E.h. Fritz Brickwedde, veranstaltet worden war.
Ehrenamt für Förderpolitik der DBU seit jeher große Rolle gespielt
Bonde erinnerte daran, dass die Bedeutung des Themas Ehrenamt für die Förderpolitik der DBU seit jeher eine große Rolle gespielt habe und spiele. Ob Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Naturschutzbund Deutschland, World Wide Fund For Nature, Deutscher Naturschutzring oder Deutscher Alpenverein, ob Umweltaktivitäten mit dem Deutschen Olympischen Sportbund, Deutschen Fußball-Bund oder Deutschen Golf Verband – immer habe das DBU-Engagement direkt dem Umwelt- und Naturschutz, indirekt aber auch der Stützung des Ehrenamtes gedient. Und über Jahre habe die DBU in Zusammenarbeit mit der Umweltredaktion des Zweiten Deutschen Fernsehens mit der Auszeichnung „Mensch und Natur“ (muna) ehrenamtliche Naturschützer gewürdigt und in den Blickpunkt der interessierten Öffentlichkeit gerückt.
Wulff: hohe Bedeutung des Ehrenamtes auch für Schutz der Demokratie
Auch Bundespräsident a.D. Christian Wulff unterstrich die Bedeutung des Ehrenamtes für den Staat, aber auch für den Schutz der Demokratie. Mit Engagement lasse sich Deutschland nachhaltig und zukunftsgerichtet entwickeln – und Fritz Brickwedde sei mit seinem Engagement ein Vorbild dafür, nicht nur wegen seines wegweisenden Einsatzes für die Umwelt und den Schutz der natürlichen Ressourcen, sondern gerade auch wegen seines demokratischen Engagements über viele Jahrzehnte seit Jugendtagen. Vor 100 Jahren sei die Weimarer Republik ausgerufen worden, ein erster gelungener Demokratieversuch in Deutschland, der letztlich aber an zu wenig Demokraten gescheitert sei. Deshalb seien Bürger wie Fritz Brickwedde, die sich vielfältig für die Gesellschaft engagieren, als Vorbilder wichtig.
In Diskussionsrunden Bedeutung des Themas ausführlich erörtert
In Diskussionsrunden mit Wolfgang Nolte, stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsrates der Heinz-Sielmann-Stiftung, Horst Seide, Vizepräsident des Bundesverbandes Erneuerbare Energie, Prälat Prof. Dr. Felix Bernard, Leiter des Katholischen Büros Niedersachsen, Dr. Michael Hanssler, ehemaliges Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, Osnabrücks Oberbürgermeister Wolfgang Griesert, Andreas Busemann, Geschäftsführer Zoo Osnabrück, Franz-Josef Hillebrandt, Vorsitzender des Stiftungsrates der Bohnenkamp-Stiftung und Prof. Dr. Winfried Hardinghaus, Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Hospiz- und PalliativStiftung, wurde das Thema Ehrenamt im Rahmen des Symposiums ausführlich erörtert.