Osnabrück/Leipzig. Mit neun ausgewählten Projektpartnern stellt die
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), Osnabrück, auf der BauFach in Leipzig
dar, wie anspruchsvolle Architektur, preiswertes Bauen und Umweltschutz
durch Holzkonstruktionen unter einen Hut gebracht werden können.
"Holz - der älteste Baustoff des Menschen - ist auch heute modern.
Der natürlich nachwachsende Rohstoff zeichnet sich insbesondere auch
durch eine gute Verarbeitungsfähigkeit und hohe Wärmedämmeigen-
schaften aus." - Mit diesen Worten skizzierte Fritz Brickwedde,
Generalsekretär der Umweltstiftung, das Engagement der größten
Umweltstiftung Europas auf der BauFach Messe. Sie präsentiert sich
vom 20. bis 24. Oktober in der Halle 3 am Stand NB 06.
Die Stiftung wolle mit der Beteiligung an der Fachmesse Planern, Bauunter-
nehmern und Bauherren eine Übersicht über innovative ökologische
Bauprojekte geben, stellte Brickwedde in einer Pressemitteilung der Stiftung
heraus. Gehöre doch der Bausektor zu den Schlüsselindustrien der Republik mit
einer hohen Umweltbedeutung. Die Branche sei mit 15 Prozent am
Bruttosozialprodukt Deutschlands beteiligt, aber mit 60 Prozent am gesamten
Abfall- und Reststoffaufkommen. Mehr als ein Drittel des gesamten
Energiebedarfs werde in unserem Lande für das Heizen von Gebäuden
benötigt. Brickwedde: "Wer baut, ist in ganz besonderem Maße gefordert,
an die Umwelt zu denken und danach zu handeln. Wir wollen anregen,
informieren und Denkanstöße geben. Wenn es uns gelingt, zum Umsetzen
neuer Lösungen anzustiften, haben wir unser Ziel erreicht."
Ökologisches Bauen sei den Turnschuhen schon lange entwachsen. Viele gute
und ausgereifte Entwicklungen versetzten uns heute in die Lage, wesentlich
umweltverträglicher als bisher zu bauen, ohne dass Wirtschaftlichkeit und
Architektur darunter litten. Neue Konzepte zur Verarbeitung des Werkstoffes
Holz ermöglichten einen kostengünstigen Einsatz. Beispiele hierfür seien
neue Verfahren der Holz-Lamellenwand GmbH aus Kirchlinteln (Bremen) und
der MERK-Dickholz GmbH aus Aichach (Bayern), die einen preiswerten
Einsatz von Durchforstungsholz für Wand oder Deckenelemente ermöglichen.
Die Gesellschaft für Wissens- und Technologietransfer der TU Dresden mbH
entwickelte ein Verfahren, um Holzreste oder Stroh zu hochwertigen Dämm-
stoffplatten zu verarbeiten.
Drei weitere Projekte der Deutschen Bundesstiftung Umwelt zeigen auf, dass
ökologisches Bauen und anspruchsvolle ästhetische Architektur kein Gegensatz
sind. Das Haus am Strom in Passau (Bayern) ist ein Umweltbildungszentrum,
das Ökologie, Ökonomie und Sozialverträglichkeit verbindet. Der Planungs-
prozess des Gebäudes zeichnet sich durch intensive Kommunikation aller
beteiligten Fachleute zur Verbesserung von Bauökologie und Gestaltung aus.
Beim Bau des Informationszentrums des Naturparks Bayerischer Wald e.V.
wird aufgezeigt, wie sich auch in unseren Breiten ein faszinierendes Gebäude
verwirklichen lässt, das durch verbesserte Wärmedämmung und die Nutzung
von Sonnenenergie ohne eine eigene konventionelle Heizungsanlage auskommt.
Die neue Kindertagesstätte Gera-Lusan der Katholischen Gemeinde
"Heiliger Maximilian Kolbe" (Thüringen) wurde mit ökologischen Baustoffen
errichtet und orientiert sich an den Formen eines Vorbildes aus der Natur.
Zwei Projekte des Deutschen Zentrums für Handwerk und Denkmalpflege Fulda
e.V. (Hessen) und der Deutschen Gesellschaft für Holzforschung e.V. (München)
bereiten Informationen zum Umgang mit dem Werkstoff Holz für Handwerker
und Planer in übersichtlicher Form auf. Durch die Zusammenstellung von Muster-
lösungen für den baulichen Holzschutz soll der umweltschonende Umgang mit
dem Werkstoff Holz neu belebt werden. Ziel ist es, die Nutzung von Vollholz zu
fördern und einen weitgehenden Verzicht auf Maßnahmen des chemischen
Holzschutzes zu ermöglichen. Durch umfassende Informationen wird der
umweltgerechte Umgang mit dem ältesten Baustoff der Menschheit erleichtert.
In einem Projekt des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (Berlin)
werden Handlungshilfen für alle am Bau tätigen Gewerke mit dem Ziel erarbeitet,
die Abfallmengen am Bau deutlich zu verringern oder möglichst hochwertig
zu verwerten.
Die Projekte auf dem Messestand der Deutschen Bundesstiftung Umwelt:
Projekt Projektdurchführung/Informationen:
Null-Energie-Haus
Bayerischer Wald Naturpark Bayerischer Wald e.V.
Fachschulstraße 21, 94227 Zwiesel
09922 / 80 24 80
Haus am Strom Eckard Wolf/Büro für Architektur
Brandenburger Str. 48, 14467 Potsdam
0331 / 233 39 10
Wasserglasgebundene
Dämmstoffe aus nach-
wachsenden Rohstoffen Gesellschaft für Wissens- und
Technologietransfer der TU Dresden mbH
Chemnitzer Straße 48b, 01187 Dresden
0351 / 463 17 25
Kreislaufwirtschaft
Baugewerbe Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V
Kronenstraße 55-58, 10117 Berlin
030 / 20314 545
Stoffliche Verwertung forst-licher Problemsortimente MERK-Dickholz GmbH
Industriestr. 2, 86551 Aichach
08251 / 90 81 42
Erfassung des Holzschutzes nicht maßhaltiger Bauteile Deutsches Zentrum für Handwerk
und Denkmalpflege
Propstei Johannesberg, Fulda e.V.
36041 Fulda
0661 / 49 53 0
Ökologischer
Kindergarten
Gera-Lusan Bauingenieurbüro Dr. Hoffmann,
Wilkowski GbR
Brehmstr. 36 + 38, 07546 Gera
0365 / 832 90 88
Nutzung von Schwachholzsortimenten HLW Holz Lamellenwand GmbH
Lange Straße 39, 27308 Kirchlinteln
04237 / 94 30 34
Technologietransfer
Baulicher Holzschutz Deutsche Gesellschaft für Holzforschung
e.V. (DGfH)
Bayerstraße 57-59, 80335 München
089 / 51 61 70 0