Auf die Rübe gekommen – Süsse Frucht auf heimischem Boden
Praxis-Leitfaden "Zuckerrüben ökologisch anbauen" erschienen - DBU fördert mit rund 125.000 Euro
Göttingen. Für einen großflächigen ökologischen Zuckerrübenanbau in Deutschland sollen die Rahmenbedingungen verbessert werden: Mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) von rund 125.000 Euro hat das Institut für Zuckerrübenforschung (IfZ) umfangreiche Informationen zusammengestellt: Die Göttinger untersuchten den Anbau auf ökologisch wirtschaftenden Betrieben und erstellten einen Leitfaden für die Praxis. Vor allem die Frage, wie die Verunkrautung beim Anbau wirksam vermindert werden kann, stand im Zentrum der Untersuchungen. Die zusammengefassten Ergebnisse können sich interessierte Landwirte in der Broschüre "Zuckerrüben ökologisch anbauen - ein Leitfaden für die Praxis" ab sofort unter www.ifz-goettingen.de herunterladen oder beim IfZ bestellen.
Unkrautregulierung für den kostensparenden ökologischen Anbau entscheidend
"Bisher werden in Deutschland lediglich auf 300 Hektar Zuckerrüben nach ökologischen Richtlinien angebaut", erläutert Dr. Heinz-Josef Koch vom IfZ. Das entspricht einer Fläche von etwas mehr als 400 Fußballfeldern. Ein Grund, warum sich Landwirte bisher mit dem Ökorübenbau zurückhalten, ist laut IfZ Unkraut: Je mehr Unkraut die Entwicklung der süßen Frucht behindere, desto mehr Handarbeit sei von Nöten und umso teurer werde das Produktionsverfahren. Deshalb sei eine möglichst wirksame Unkrautregulierung für den kostensparenden ökologischen Anbau entscheidend.
Wie muss der Boden bearbeitet werden? Welche Düngemittel sind geeignet?
Der Leser der Broschüre findet aber auch auf andere Fragen Antworten: Welche Pflanzen eignen sich dazu, zeitlich vor den Zuckerrüben angebaut zu werden? Wie muss der Boden bearbeitet werden, und welche Düngemittel sind geeignet? Welche Sorten sollten gewählt, wann ausgesät und wie gepflegt werden? Wichtige Überlegungen - schließlich hat jeder der Faktoren entscheidenden Einfluss auf den Rübenertrag. Wer den Empfehlungen folge, könne Unkraut vermeiden und damit die Handarbeit verringern, so die Göttinger Experten, die für die Ergebnisse im Leitfaden unter anderem auch Betriebe in Franken, Niedersachsen und Sachsen untersuchten.
Mit Leitfaden wird Informationsdefizit geschlossen
Im Vergleich zu anderen Pflanzen mit langjähriger Anbaupraxis im ökologischen Landbau liegen bisher für die Zuckerrübe nur sehr wenige und verstreute Angaben zur optimalen Anbaugestaltung vor, heißt es in der Einleitung der Broschüre. Vor diesem Hintergrund entstehe großer Informationsbedarf, den die Broschüre decke.
Ansprechpartner für Fragen zum Projekt (AZ: 16105): Dr. Heinz-Josef Koch, Institut für Zuckerrübenforschung, Telefon: 0551/ 50562-50, Fax: 0551/50562-99, E-Mail: koch@ifz-goettingen.de, www.ifz-goettingen.de