Artgerecht, umweltschonend, akzeptiert – Denkanstöße für eine Nachhaltige Tierhaltung

30. September, 17 bis 19 Uhr: DBU-Veranstaltung zum „Tag der Stiftungen“ – Jetzt anmelden

Osnabrück. Streitthema „Intensivtierhaltung“: Wie entwickelte sich die heutige Nutztierhaltung? Wo stehen wir heute? Welche Lösungsansätze und Perspektiven gibt es für eine nachhaltige(re) Tierhaltung? Fragen wie diese werden während der Vortrags- und Diskussionsveranstaltung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) „Artgerecht, umweltschonend, akzeptiert – Denkanstöße für eine Nachhaltige Tierhaltung“ thematisiert. Sie findet am Dienstag, 30. September, von 17 bis 19 Uhr im DBU Zentrum für Umweltkommunikation in Osnabrück statt. Gastredner ist Dr. Martin Wille, Vorsitzender der Agrarsozialen Gesellschaft und ehemaliger Staatssekretär im Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft. Die öffentliche Veranstaltung ist der DBU-Beitrag zum bundesweiten „Tag der Stiftungen“. Der Eintritt ist frei. Interessierte sind willkommen. Um eine Anmeldung wird gebeten (Jan-Niklas Markmeyer, Tel. 0541/9633-916, E-Mail: j.markmeyer@dbu.de).

„Klare Trennung zwischen sachlich gerechtfertigten Kritikpunkten und emotional motivierten Meinungen scheint derzeit kaum möglich.“

„Die Intensivtierhaltung hat in der Öffentlichkeit einen schlechten Ruf: Anpassung der Tiere an das Haltungssystem, zu wenig Bewegung, hoher Arzneimitteleinsatz, Belastung der Umwelt – die Liste der Vorwürfe ist lang“, skizziert DBU-Generalsekretär Dr. Heinrich Bottermann – ebenfalls einer der Referenten – das gesellschaftliche Stimmungsbild. „Dadurch steht die Gruppe der Tierhalter in einem Spannungsfeld und oft unter dem Generalverdacht, grundsätzlich gegen gesellschaftlich akzeptierte Normen zu verstoßen.“ Die Vorwürfe gegen die Tierhaltung seien zum Teil berechtigt, andere Argumente seien jedoch weniger inhaltlich, sondern eher emotional begründet, findet Bottermann. „Eine klare Trennung zwischen sachlich gerechtfertigten Kritikpunkten und emotional motivierten Meinungen scheint derzeit jedenfalls kaum möglich.“ Gleichzeitig werde von vielen Menschen – auch solchen, die deutliche Kritik an der derzeitigen Tierhaltung übten – beim Einkauf von Lebensmitteln tierischer Herkunft besonders auf den Preis geachtet. „So wird aber der Druck auf die Tierhalter erhöht, kostengünstig zu produzieren – was sich in erster Linie durch die kritisierte Intensivtierhaltung erreichen lässt“, merkt der DBU-Generalsekretär an.

Wille: Ausgewiesener Experte und Zeitzeuge

Ursächlich für die derzeitige Situation in der Nutztierhaltung seien vor allem auch politische Rahmenbedingungen der vergangenen Jahrzehnte, so Bottermann weiter. Mit Wille, der seit 40 Jahren ein Akteur der deutschen und europäischen Agrarpolitik sei, habe die DBU einen ausgewiesenen Experten als Gastredner gewinnen können. Bottermann: „Als Zeitzeuge kann er die Entwicklungsgeschichte hin zur heutigen Nutztierhaltung fundiert darlegen und kommentieren.“

Gelegenheit zu Fragen und Diskussion

Nach Willes Referat wird Professor Dr. Werner Wahmhoff, stellvertretender DBU-Generalsekretär und Leiter der Abteilung Umweltforschung und Naturschutz, mit dem Vortrag „Nutztierhaltung morgen – Anforderungen und Ansätze für mehr Nachhaltigkeit“ auf die möglichen Kriterien einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Tierhaltung eingehen. Nach den Vorträgen stehen die Referenten dem Publikum für Fragen und Diskussion zur Verfügung. Auch während des abschließenden Imbisses, zu dem regionale Spezialitäten gereicht werden, gibt es Gelegenheit zur Diskussion.

Öffentliche Veranstaltung

Die öffentliche Veranstaltung richtet sich an alle, die sich für eine artgerechte Tierhaltung interessieren, wie Landwirte, Verbraucher, Politiker, Behördenvertreter, Bildungsfachleute oder Unternehmer aus den entsprechenden Branchen. Zum Auftakt wird bereits um 16.30 Uhr eine Führung durch die DBU-Ausstellung „KonsumKompass“ angeboten. Weitere Informationen zum Programmablauf und eine Anreisebeschreibung stehen unter www.dbu.de/550artikel35530_135.html zur Verfügung.

DBU-Beitrag zum bundesweiten „Tag der Stiftungen“

Die Vortrags- und Diskussionsveranstaltung ist der DBU-Beitrag zum bundesweiten „Tag der Stiftungen“, ein Projekt des Bundesverbands Deutscher Stiftungen. Insgesamt werden zum Tag der Stiftungen bundesweit mehr als 100 Veranstaltungen stattfinden. Der europaweite Aktionstag wurde im vergangenen Jahr ins Leben gerufen. Ziel ist es, für die Idee des Stiftens zu werben. Weitere Informationen: www.tag-der-stiftungen.de.

Anlässlich des bundesweiten "Tag der Stiftungen" lädt die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) am 30. September zur öffentlichen Vortrags- und Diskussionsveranstaltung „Artgerecht, umweltschonend, akzeptiert – Denkanstöße für eine Nachhaltige Tierhaltung“ ein.
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