Schwäbisch Gmünd. Wenn es darum geht, die Entstehung von Abfall zu vermeiden und einen Stoff stattdessen in den Wirtschaftsprozeß zurückzuführen, der bisher deponiert werden muß, ist die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (Osnabrück) mit von der Partie. Mit einem Volumen von knapp 200.000 Mark fördert die größte Umweltstiftung Europas Untersuchungen des Forschungsinstituts für Edelmetalle und Metallchemie (Schwäbisch Gmünd) und des Verbandes für Oberflächenveredelung von Aluminium (Nürnberg), die Methoden entwickeln und Wege aufzeigen sollen, die bei der Öberflächenbehandlung von Aluminium anfallenden Reststoffe zu recyceln und zu marktfähigen Produkten umzufunktionieren. Laufzeit des Projektes: 18 Monate.
Verwertungsmöglichkeiten werden erkundet
In der Oberflächenveredelung von Aluminium fallen oftmals große Mengen an Reststoffen wie verbrauchte Säuren und Laugen und teilweise schwermetallhaltige Filterkuchen an, so die Deutsche Bundesstiftung Umwelt in einer Pressemitteilung weiter, die nur in sehr geringem Maße wiederverwertet werden. Mit dem jetzt geförderten Projekt solle sich das ändern. Zunächst werde eine Bestandsaufnahme über Art, Menge und chemische Zusammensetzung der anfallenden Reststoffe durchgeführt, dann sollten die Verwertungsmöglichkeiten erkundet und aufgelistet werden. In Laboruntersuchungen solle schließlich die Verfahrenstechnik dahingehend entwickelt werden, daß aus Abfall verwertbarer Reststoff werde. Schließlich solle alles in Betriebsversuchen getestet werden.
"Erheblicher Nachholbedarf"
Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Stiftung: "Gerade in der Entwicklung von Reststoffverwertungskonzepten für aluminiumhaltige Abfälle besteht noch ein erheblicher Nachholbedarf. Die im Labormaßstab erhaltenen Ergebnisse sollen im Rahmen des Projekts direkt in Form von Produktionsumstellungen praktisch umgesetzt werden."
Umweltschutz durch Förderung von Kreativität
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt fördert nach seinen Worten die Kreativität kleiner und mittlerer Unternehmen bei der praktischen Lösung von Umweltproblemen und gibt Anreiz für ökologische Innovationen in diesen Betrieben. Brickwedde: "Die Umweltstiftung setzt durch die Förderung umwelt- und gesundheitsfreundlicher Produktionsverfahren auf einen vorbeugenden und integrierten Umweltschutz. Sie mindert das Einstiegsrisiko für Unternehmen in umweltschonendere Produktionstechniken und fördert, was die Umwelt direkt und praktisch schützt." Gleichzeitig unterstütze sie Kooperationsprojekte in der Anwendung von Umwelttechnik und den Austausch von Wissen über die Umwelt zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und anderen öffentlichen oder privaten Stellen. Modellhaft werden auch, so Brickwedde, national wertvolle Kulturgüter im Hinblick auf schädliche Umwelteinflüsse bewahrt und gesichert. Seit Gründung der Stiftung 1990 wurden über 950 Projekte mit einem Gesamtvolumen von über 550 Millionen Mark gefördert.