Konkurrenz um Energieträger und Wasser gefährdet Weltfrieden
„Die rasante Preisentwicklung für fossile Energieträger und der bedrohlich fortschreitende Klimawandel haben deutlich gezeigt, dass entschiedenes Handeln erforderlich ist, um einer dramatisch zunehmenden Gefährdung der menschlichen Existenzgrundlagen und des friedlichen Zusammenlebens auf der Erde nachhaltig vorzubeugen“, betont DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde. Eine der Schlüsselfragen liege im künftigen Umgang mit den energetischen und natürlichen Quellen. Wissenschaftlich begründete Szenarien wie der jüngste Welt-Klimabericht zeigten, dass eine wachsende Konkurrenz um den Zugang insbesondere zu den Energieträgern Öl, Gas und Kohle sowie zu Wasser als ein erstrangiger Risikofaktor für die globale Stabilität anzusehen sei. Brickwedde: „Umwelt-, Friedens- und Entwicklungspolitik sind keine getrennten, sondern eng miteinander verwobene Handlungsfelder. Hier besteht eine gemeinsame Aufgabe von Wissenschaft, staatlicher Politik und zivilgesellschaftlicher Initiative.“
Stiftungen arbeiten zusammen an globalen Problemen
Vor diesem Hintergrund hätten sich die DBU, die Deutsche Stiftung Friedensforschung (DSF), die Nordrhein-Westfälische Stiftung Umwelt und Entwicklung und die RLA zusammengeschlossen, um ein Forum zu schaffen, auf dem zentrale Risikobereiche analysiert sowie globale und lokale Lösungsansätze vorgestellt und diskutiert werden. Die Zielsetzung bestehe darin, die unterschiedlichen Expertennetzwerke, die sich im Umfeld der Stiftungen herausgebildet haben, miteinander zu verknüpfen. Brickwedde: „Hierzu zählen insbesondere die Umweltpreisträger der DBU und die Alternativen Nobelpreisträger der RLA. Es werden verschiedene Wissenskulturen zusammengeführt, die sich den Problemstellungen sowohl von einer harten technologischen und wirtschaftlichen Seite als auch aus der weichen Perspektive menschlicher Sicherheit annähern.“
RLA und DBU zeichnen Menschen für ihre Lösungen zu dringenden Fragen unserer Zeit aus
Der DBU-Umweltpreis zeichnet seit 1993 Einsatz und Leistungen aus, die entscheidend und in vorbildhafter Weise zum Schutz und zur Erhaltung unserer Umwelt beigetragen haben bzw. in Zukunft zu einer deutlichen Umweltentlastung beitragen werden. Der Zweck des Alternativen Nobelpreises (AN) ist es seit 1980, Menschen in den Bereichen Umwelt, Frieden, Abrüstung, Menschenrechte, Entwicklung, Kultur und Spiritualität, indigene Völker, Verbraucherschutz, Bildung, Gesundheit, Energie und Ressourcenschonung zu ehren und zu unterstützen, die praktikable Lösungen zu den dringendsten Problemen unserer Zeit finden und umsetzen.
Bianca Jagger nimmt an "Osnabrücker Friedensgesprächen" teil
Eröffnet wird der Veranstaltungszyklus am Sonntag, 16. September, in Osnabrück. In der Aula der Universität werden ab 17.30 Uhr der Stifter des Alternativen Nobelpreises, von Uexküll, und die Menschenrechtsaktivistin Bianca Jagger im Rahmen der „Osnabrücker Friedensgespräche“ über die Fragen globaler Herausforderungen für Erde und Menschheit diskutieren. Mit den Friedensgesprächen veranstalten Stadt und Universität Osnabrück seit 1986 gemeinsam öffentliche Vorträge und Diskussionsveranstaltungen zu Fragen der Friedensförderung und -erhaltung.
Ernst-Ulrich von Weizsäcker zu Energie, Ressourcen und Frieden in der DBU
Der Montag, 17. September, wird ganz im Zeichen des Umweltschutzes stehen. Von 9.30 bis 17.30 Uhr wird im Zentrum für Umweltkommunikation der DBU in Osnabrück ein Forum den Schwerpunkt bilden, bei dem Risikoanalysen und Lösungsstrategien aus unterschiedlichen Perspektiven zur Diskussion gestellt werden sollen. Den Hauptvortrag „Energie, Ressourcen, Frieden – Herausforderungen für eine globale Friedenspolitik“ wird um 10 Uhr Ernst-Ulrich von Weizsäcker halten - bis 2000 Präsident des Instituts für Klima, Umwelt, Energie in Wuppertal, seit 2006 Dekan der Bren School für Umweltwissenschaft und -management, Universität Kalifornien.
Podien über Energiesicherheit und Krisenentwicklung
Im Podium „Energiesicherheit im 21. Jahrhundert – Chancen und Gefahren für Nachhaltigkeitsstrategien und eine globale Friedenspolitik“ werden unter anderem Aloys Wobben (Umweltpreisträger DBU), Raúl Montenegro, Argentinien (AN), Susanne Dröge (Stiftung Wissenschaft und Politik), Christa Randzio-Plath (Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen), Peter Hennicke (Direktor des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie) und Utz Tillmann (BASF) vertreten sein. Das Podium „Globale Instabilität durch Verknappung natürlicher Ressourcen? Mögliche Krisenentwicklungen und Bedingungen ihrer nachhaltigen Regulierung“ wird mit Pat Mooney, Kanada (AN), Denis Goldberg, Südafrika (Afrikanischer Nationalkongress), Ledum Mitee, Nigeria (AN), Volker Hauff (Vorsitzender Rat für nachhaltige Entwicklung), Hans G. Huber (Umweltpreisträger DBU) und Michael Brzoska (Direktor des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg) besetzt sein.
Diskussionsrunde über den Kampf um Ressourcen
Eine öffentliche Diskussionsveranstaltung zum Thema „Kampf um Ressourcen - konfliktbewältigungspotenziale der UN und anderer internationaler Akteure“ wird am Dienstag, 18. September, von 18 bis 21 Uhr im Alten Rathaus in Bonn im Blickpunkt stehen. In Ahlen, Gronau, Münster und Osnabrück werden im Laufe des Dienstags separate Regionalveranstaltungen mit prominenter Beteiligung stattfinden.
Abschlussveranstaltung mit Bundesumweltminister Sigmar Gabriel
Den Abschluss bildet am Mittwoch, 19. September, von 19 bis 21.15 Uhr eine öffentliche Veranstaltung in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin, in der Bundesumweltminister Sigmar Gabriel über „Energiepolitik als Friedenspolitik“ und der norwegische Alternative Nobelpreisträger Johan Galtung über „Möglichkeiten friedlicher Konfliktregelungen in der Energie- und Ressourcenpolitik“ sprechen werden.
Ansprechpartner für Fragen zu den Veranstaltungen: Reiner Braun, Telefon: 030/28482140, Telefax: 030/28482149.