Lengerich. Mit Trauer und Anteilnahme reagiert die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) auf den Tod ihres Umweltpreisträgers Klaus Günther (Lengerich). „Günther dachte als Unternehmer Ökonomie und Ökologie bereits zusammen, als umweltorientiertes Denken und Handeln in der Wirtschaft noch Seltenheitswert hatte“, würdigt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde den Verstorbenen. „Ein Ansatz, dessen Bedeutung für unsere Gesellschaft aufgrund globaler ökologischer Herausforderungen wichtiger ist denn je, damals jedoch in der Wirtschaft kaum auf der Agenda stand.“ Dabei sei Günther in seinem damaligen eigenen Betrieb ‒ der mittelständischen Knopffabrik Günther in Lengerich ‒ mit gutem Beispiel vorangegangen. 1995 wurde der Unternehmer für seinen Einsatz mit dem Deutschen Umweltpreis der DBU als höchstdotiertem Umweltpreis Europas ausgezeichnet. Vergangene Woche war er im Alter von 70 Jahren verstorben.
Veränderungen brauchen weitsichtige Impulsgeber
Günthers Idee damals: Effektiver Umweltschutz im Unternehmen braucht ein funktionierendes Umweltmanagement, das von der Geschäftsführung aktiv unterstützt wird. Vor allem der Erfahrungsaustausch unter Unternehmern spielte dabei für ihn eine zentrale Rolle. Abseits von seiner eigenen Firma trug er sein Selbstverständnis mithilfe einer von ihm gegründeten Umweltinitiative in die Wirtschaft. Bis heute ist diese als Verein „future“ aktiv, initiiert Projekte für die Entwicklung von Umweltmanagementinstrumenten und führt sie gemeinsam mit Partnerunternehmen und Instituten durch. Dabei geht es darum, die verschiedenen Akteure in Wirtschaft und Wissenschaft für gemeinsame Projekte an einen Tisch zu bringen, um einen größtmöglichen Umsetzungserfolg zu erreichen. „So naheliegend uns die Berücksichtigung ökologischer Aspekte durch Unternehmen heute erscheint, so bahnbrechend waren weitsichtige Impulsgeber wie Günther, um zu solchen grundsätzlichen Veränderungen zu kommen“, so Bonde.