2,4 Millionen Euro für DBU-Stipendien in osteuropäischen Ländern

Nach Engagement in Polen nun auch Förderung baltischer Wissenschaftler - Systematische Erweiterung des bestehenden Programmes
Osnabrück. Weitere 2,4 Millionen Euro investiert die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) in den kommenden Jahren in ihre Stipendienprogramme mit osteuropäischer Ausrichtung. Bereits seit 1997 besteht das Kooperationsprogramm mit der polnischen Nowicki-Stiftung (Warschau), mit dem jährlich 15 Stipendiaten ein sechs- bis zwölfmonatiges Praktikum in deutschen Universitäten oder Unternehmen ermöglicht wird. "Dieses Programm unterstützen wir mit einer weiteren Million Euro", sagte Fritz Brickwedde, DBU-Generalsekretär, jetzt bei der feierlichen Übergabe der diesjährigen Stipendien in Warschau. Damit erhöht sich hier die Gesamtförderung auf 1,8 Millionen Euro. Doch damit nicht genug: Ab dem nächsten Jahr werde die DBU ihr Engagement auf die baltischen Länder und die Region Kaliningrad (Russland) ausdehnen und weiteren ausländischen hochqualifizierten Nachwuchswissenschaftlern die Möglichkeit eröffnen, sich ebenfalls um ein Stipendium zu bewerben.

Nowicki und Brickwedde verliehen die Stipendien des Jahres 2001

Brickwedde verlieh die Stipendien in Warschau gemeinsam mit dem Gründer der Nowicki-Stiftung, Prof. Dr. Maciej Nowicki, der für seine Verdienste im internationalen Umweltschutz 1996 den Deutschen Umweltpreis der DBU erhalten hatte. Nowicki gründete damals mit seinem Preisgeld in Höhe von 256.000 Euro die nach ihm benannte Stiftung zur Förderung eines deutsch-polnischen Stipendienprogramms. Brickwedde betonte, dass es damit in den vergangenen Jahren gelungen sei, den Grundstein für ein deutsch-polnisches Expertennetzwerk zu legen.Im Beisein von Ewa Symonides, Staatssekretärin im Umweltministerium Polens, Jerzy Pietrewicz, Vorsitzender der Nationalen Umweltschutzfonds, Maryla Nyczaj, Mitglied des Kuratoriums des Ecofunds und Christian Buschbeck, Botschaftsrat der Deutschen Botschaft in Warschau, hoben Nowicki und Brickwedde die Bedeutung einer länderübergreifenden Zusammenarbeit im Umweltschutz hervor.

Erweiterung des Programmes auf baltische Länder und Kaliningrad (Russland)

Ergänzt werde dieses Programm jetzt durch ein deutsch-baltisches Stipendienprogramm der DBU. 1,3 Millionen Euro stelle die Stiftung bereit, um Wissenschaftler aus Lettland, Litauen, Estland und der Region Kaliningrad (Königsberg) aus weiteren osteuropäischen Staaten Forschungsaufenthalte in Deutschland zu ermöglichen. "Künftig wird die internationale Zusammenarbeit von Experten im Umweltschutz an Bedeutung gewinnen. Eine enge Partnerschaft mit den Staaten Mittel- und Osteuropas spielt hierbei aufgrund der Umweltentlastungspotenziale und der reichhaltigen naturräumlichen Ressourcen für den europäischen Umweltschutz eine zentrale Rolle", betonte Brickwedde. Besonders wichtig sei es daher, hoch qualifizierte Nachwuchswissenschaftler als Entscheidungsträger der näheren Zukunft an die überregionale Bedeutung des Umweltschutzes heranzuführen und Wissen grenzenlos zu vermitteln.

Gerade in den osteuropäischen Ländern bestehe ein hoher Bedarf an angewandten Fortbildungspraktika in deutschen Unternehmen, aber auch in Forschungseinrichtungen, Verbänden und Behörden. Hier würden die Stipendiaten neue Techniken und Verfahren kennen lernen, um diese in konkreten Projekten anzuwenden. Mit der Umweltschutzstiftung Lettlands (LVAF), die 1997 auf Beschluss des Kabinetts Lettlands gegründet wurde, stehe ein kompetenter und anerkannter Partner zur Verfügung.

Austausch zwischen den Stipendiaten wichtig für internationalen Umweltschutz

Stipendienprogramme führten Nachwuchswissenschaftler an die überregionale Bedeutung des Umweltschutzes heran. "Der Erfahrungsaustausch zwischen den Stipendiaten und den Wissenschaftlern aus unserem deutschen Stipendienprogramm liefert einen wichtigen Beitrag zur gemeinsamen Lösung von Umweltproblemen in Polen, den baltischen Staaten und Deutschland", resümierte Brickwedde.

Über 19 Millionen Euro habe die DBU seit ihrer Gründung in den Aufbau und die Fortführung ihres Stipendienprogrammes investiert. Hier werden hochqualifizierte Nachwuchswissenschaftler durch Promotionsstipendien unterstützt, die sich mit Forschungsthemen mit einem klarem Bezug zu aktuellen Umweltproblemen beschäftigen und mit ihrer Arbeit zur Lösung dieser Probleme beitragen. Jährlich vergibt die DBU bis zu 50 Stipendien. Damit liegt die Gesamtfördersumme aller Stipendienprogramme der DBU bei über 22,5 Millionen Euro seit 1991.
Prof. Dr. Maciej Nowicki (li.) und Fritz Brickwedde (Mi.) übergeben die Stipendien des Jahres 2001 an polnische Nachwuchswissenschaftler.
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Prof. Dr. Maciej Nowicki, Träger des Deutschen Umweltpreises der DBU 1997 und Gründer der nach ihm benannten Nowicki-Stiftung (li.) und Fritz Brickwedde, DBU-Generalsekretär verleihen in Warschau die Stipendien des Jahres 2001.
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