19 DBU-Stipendiaten aus Osteuropa zu Gast in Osnabrück und Umgebung

Junge Wissenschaftler erhalten zu Beginn ihrer Förderung durch die Umweltstiftung eine Woche Einblick in deren Arbeit und Projekte
Osnabrück. Den ökologischen Kindergarten in Ochtrup, das Klinkerriemchenwerk Feldhaus in Bad Laer, die Artenschutzschule in Metelen und viele weitere, teilweise bereits erfolgreich abgeschlossene Projekte der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Osnabrück, werden die 19 jungen Wissenschaftler kennen lernen, die ab diesem Jahr nach ihrem erfolgreich abgeschlossenen Studium ein Forschungsstipendium der DBU erhalten. Zurzeit sind sie in Osnabrück zu Gast und haben schon jetzt einen Einblick in die Arbeit von Europas größter Umweltstiftung erhalten. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der DBU, nutzte gestern bei seiner Begrüßung die Gelegenheit, auf die Ausweitung des Stipendienprogrammes hinzuweisen.

Internationalisierung des DBU-Stipendienprogrammes

"Künftig wird die internationale Zusammenarbeit von Experten im Umweltschutz an Bedeutung gewinnen. Eine enge Partnerschaft mit den Staaten Mittel- und Osteuropas spielt hierbei aufgrund der Umweltentlastungspotenziale und der reichhaltigen naturräumlichen Ressourcen für den europäischen Umweltschutz eine zentrale Rolle." Man habe sich daher entschlossen, nicht nur das bereits seit 1997 bestehende Stipendienprogramm in Kooperation mit der Nowicki-Stiftung (Polen) fortzuführen, sondern auch das eigene Stipendienprogramm auf die baltischen Länder und die Region Kaliningrad (Russland) auszudehnen und weiteren ausländischen hochqualifizierten Nachwuchswissenschaftlern die Möglichkeit zu eröffnen, sich ebenfalls um ein Stipendium zu bewerben.

Überregionaler Bedeutung des Umweltschutzes Rechnung tragen

1,3 Millionen Euro stelle die Stiftung bereit, um Wissenschaftlern aus Lettland, Litauen, Estland und der Region Kaliningrad (Königsberg) und aus weiteren osteuropäischen Staaten Forschungsaufenthalte in Deutschland zu ermöglichen. Besonders wichtig sei es, hoch qualifizierte Nachwuchswissenschaftler als Entscheidungsträger der näheren Zukunft an die überregionale Bedeutung des Umweltschutzes heranzuführen und Wissen grenzenlos zu vermitteln. Gerade in den osteuropäischen Ländern bestehe ein hoher Bedarf an angewandten Fortbildungspraktika in deutschen Unternehmen, aber auch in Forschungseinrichtungen, Verbänden und Behörden. Hier würden die Stipendiaten neue Techniken und Verfahren ken-nen lernen, um diese in konkreten Projekten anzuwenden. Mit der Umweltschutzstiftung Lettlands (LVAF), die 1997 auf Beschluss des Kabinetts Lettlands gegründet wurde, stehe ein kompetenter und anerkannter Partner zur Verfügung.

Erfahrungsaustausch zwischen den Nachwuchswissenschaftlern erwünscht

Stipendienprogramme führten Nachwuchswissenschaftler an die überregionale Bedeutung des Umweltschutzes heran. "Der Erfahrungsaustausch zwischen den Stipendiaten und den Wissenschaftlern aus unserem deutschen Stipendienprogramm liefert einen wichtigen Beitrag zur gemeinsamen Lösung von Umweltproblemen in Polen, den baltischen Staaten und Deutschland", resümierte Brickwedde. Im deutschen Stipendienprogramm der DBU werden hochqualifizierte Nachwuchswissenschaftler durch Promotionsstipendien unterstützt, die sich mit Forschungsthemen mit einem klarem Bezug zu aktuellen Umweltproblemen beschäftigen und mit ihrer Arbeit zur Lösung dieser Probleme beitragen. Insgesamt vergibt die DBU jährlich über 70 Stipendien. Die Gesamtfördersumme aller Stipendienprogramme liegt bei über 22,5 Millionen Euro seit 1991.
Ein Besuch der von der DBU geförderten Artenschutzschule in Metelen stand auch auf dem Programm der Stipendiaten. Geführt wurde die Gruppe von dem stellvertretenden Institutsleiter Dr. Klaus Kaplan (8.v.l.).
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Mithilfe der DBU werden die Grotten des ältesten erhaltenen freistehenden Konzertgebäudes Europas, des Bagno in Steinfurt (Nordrhein-Westfalen), in ihrer einzigartigen Ausschmückung restauriert und vor zukünftigen Umweltschäden bewahrt. Auch hier sahen sich die Stipendiaten um.
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Zu Gast in der DBU: 19 Stipendiaten aus osteuropäischen Ländern. Begrüßung durch Dr. Werner Wahmhoff, Abteilungsleiter Umweltforschung (li.), und DBU-Generalsekretär Fritz Brickwedde (7. v. re.).
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