Good Practice: Runderneuert

Was bei Nutzfahrzeugen gelebte Praxis ist, funktioniert auch bei Pkws: die Verwendung von runderneuerten Reifen. Dennoch liegt der Marktanteil derzeit bei unter fünf Prozent. Grund sei ein schlechtes Image, ist sich Christina Guth sicher. Um veraltete Vorurteile zu entkräften, hat sie als Koordinatorin der Allianz Zukunft Reifen (Azur) in einem DBU-geförderten Projekt eine Studie des Fraunhofer Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (Umsicht), Oberhausen, in Auftrag gegeben. Geprüft wurden wiederverwendbare Altreifen, deren Laufflächen ein neues Profil erhalten haben. Das Ergebnis: runderneuerte Pkw-Reifen haben im Vergleich zu Neureifen neben der Kostenersparnis überzeugende Umweltvorteile. Denn anders als bei Neureifen werden bei der Runderneuerung bis zu 50 Prozent Energie bei Strom und Gas eingespart. Zudem wird lediglich ein Drittel des Rohmaterials benötigt.

EIn runderneuerter Reifen verursacht weniger CO2-Emissionen als ein Neureifen

Auch was die Bilanz beim Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxids (CO2) anbelangt, liegen runderneuerte Reifen laut Fraunhofer-Studie in der Fertigung klar vor qualitativ vergleichbaren, hochwertigen Neureifen. Guth: „Ein runderneuerter Pkw-Reifen verursacht im Fertigungsprozess rund 63 Prozent weniger CO2-Emissionen als ein Pkw-Neureifen.“ Durch die Herstellung runderneuerter Reifen wurden in Deutschland im Jahr 2021 etwa 115.000 Tonnen CO2-Emissionen im Vergleich zu qualitativ vergleichbaren, hochwertigen Neureifen eingespart.

Das DBU-geförderte Projekt war Teil der Förderinitiative #DBUcirconomy. Das mittlerweile international aktive Azur-Netzwerk mit mehr als 60 Partner*innen aus Industrie, Handel und Wissenschaft wurde mit dem Recircle Award Circular Economy 2023 und dem Europäischen Transportpreis für Nachhaltigkeit 2024 ausgezeichnet.

Weitere Informationen gibt es unter www.runderneuert.de.

Der Beitrag ist zuvor im DBU Newsletter erschienen.
AZ 37347

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