Die aktuelle Herausforderung
Regionale Lebensmittel haben einen guten Ruf. Viele Verbraucher*innen achten im Supermarkt genau auf die Herkunft ihrer Einkäufe und erwarten dadurch eine höhere Qualität und Frische. Ein wirklich regionaler Einkauf ist aber mit viel Zeit und Aufwand verbunden, da diese Produkte im Regelfall nicht an zentralen Orten und nicht gebündelt verfügbar sind. Neben der Beschaffung ist auch die Vermarktung für Anbietende von regionalen Erzeugnissen herausfordernd. Auch wenn regionale Produkte eine kürzere Strecke bis zu den Verbraucher*innen zurücklegen, ist die ökologische Effizienz niedriger als bei überregionalen Produkten, da häufig viel kleinere Mengen gehandelt werden. Aus den kleineren Strukturen resultieren zusätzliche Wettbewerbsnachteile, wie kleinere Marketingbudgets, geringere Bekanntheit oder geringere Verfügbarkeit für die Endverbraucher*innen. Außerdem werden höhere Preise für diese Produkte aufgerufen.
Die aktuelle Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag die Zukunftsstrategie ökologischer Landbau (ZöL) beschlossen. Demnach soll bis 2030 30 % der in Deutschland landwirtschaftlichen Fläche ökologisch bewirtschaftet werden. Das ist ein großes Ziel und geht in die richtige Richtung. Denn ökologische Landwirtschaft zählt zu einem der vielversprechendsten Konzepte für eine zukunftsfähige Landwirtschaft und bietet zusätzliche Vorteile für Tiere, Natur und Gesundheit.
Doch was, wenn in ein paar Jahren wirklich bereits 30 % der landwirtschaftlichen Erzeugnisse aus ökologischer Landwirtschaft kommen? Können die aktuellen Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen dieses Angebot überhaupt stämmen? Das STErn-Projekt (Öko-Institut, Ecologic Institut, Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), e-fect, Umweltbundesamt), das sich über drei Jahre mit der Erarbeitung politischer Handlungsempfehlungen für die Transformation zu einem nachhaltigen Ernährungssystem beschäftigt hat, sieht Regionalität als eine der relevanten Strategien für das Gelingen der Transformation an und sieht speziell für Deutschland Potenzial den Anteil der regional produzierten Lebensmittel zu erhöhen. Wichtig sei vor allem der Reifegrad der regionalen Wertschöpfungsketten. Je professioneller und effizienter, desto sinnvoller und nachhaltiger.
RegioShopper bietet eine digitale Lösung für die regionale Lebensmittelvermarktung an.
RegioShopper bietet verschiedene Lösungen für die effiziente Vermarktung von regionalen Lebensmitteln an. Damit setzt das Start-up am Ende der Wertschöpfungskette, bei den Verbraucher*innen, an und versuchen die Beschaffung der regionalen und ökologischen Lebensmittel so einfach und komfortabel wie möglich zu machen. Gleichzeitig versucht das Start-up den Vermarktungsaufwand für die Anbietenden möglichst gering zu halten und Effizienznachteile in allen Geschäftsbereichen mit Digitalisierung auszugleichen.
Der RegioStore ist ein effizientes Einkaufssystem für den Lebensmitteleinzelhandel (LEH) von ökologischen Produkten mit einem Fokus auf Regionalität. Es zeichnet sich durch eine durchgängige Verfügbarkeit von Bio-Produkten aus. Kund*innen können nach einer initialen Registrierung über eine App jederzeit die Ladenfläche betreten und selbstständig einkaufen und abrechnen. Über effiziente Logistik- und Unterstützungsprozesse können auch kleine, regionale Erzeuger*innen als Lieferant*innen eingebunden werden. Die App bietet einen direkten und unkomplizierten Kommunikationskanal zu den Kund*innen. Außerdem werden für den Ladenbetrieb umfangreiche Unterstützungen zur Verfügung gestellt, wie Stammdatensynchronisationen, Bestandsverwaltung, Bestellunterstützung, Aufgabenplanung, Rabatte & Gutscheine sowie Datenauswertungen. Seit 2024 können bestehende Läden nun auch die Technik als Erweiterung ihrer Öffnungszeiten erwerben.
Der ökologische Mehrwert
Mit ihren Lösungen trägt RegioShopper dazu bei, dass regionale und ökologische Lebensmittel wettbewerbsfähig zum Weltmarkt werden und bisherige Effizienznachteile reduziert werden.
Die Kombination aus Regionalität und Bio im Lebensmittelbereich hat ihre Herausforderungen, aber auch eine Menge Chancen und Mehrwerte. Die vorwiegend kleinteilige Bewirtschaftung von Flächen und der Verzicht auf Pestizide unterstützt die Biodiversität der Region.
In regionalen Wertschöpfungsketten ist es einfacher Transparenz herzustellen. So lassen sich Stoffkreisläufe besser überwachen, regulieren und schließen. Das führt auch dazu, dass es für alle Akteure schwieriger ist, ökologische oder soziale Kosten zu externalisieren.
Starke regionale Wertschöpfungsketten können außerdem zu einer besseren Resilienz des Ernährungssystems gegenüber Krisen beitragen.