Good Practice: Nitrat-Monitoring

Durch den Menschen werden natürliche Stoffkreisläufe beeinflusst, darunter insbesondere auch der Stickstoffkreislauf. Einerseits ist Stickstoff ein unentbehrlicher Nährstoff für alle Lebewesen, andererseits kann ein Stickstoffüberschuss unsere Ökosysteme Wasser, Land und Luft und so schlussendlich unsere Gesundheit belasten.

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Hier setzt das Projekt „Schüler und Bürger forschen zusammen mit Wissenschaftlern zum Thema Stickstoffbelastung von Gewässern“ an. Bürger*innen beschäftigen sich dabei mit der Nitratbelastung in verschiedenen Gewässertypen. Das Vorhaben wird von den Universitäten Osnabrück und Oldenburg geleitet. Über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren ist im Oldenburger Münsterland und in den benachbarten Landkreisen Osnabrück Nord sowie im westlichen Landkreis Emsland ein flächendeckendes Nitrat-Monitoring durchgeführt worden. Im Mittelpunkt des Projekts stand der Citizen-Science-Ansatz, also die Beteiligung der Bürger*innen an der naturwissenschaftlichen Forschung.

Die meisten Gewässer mit erhöhter Stickstoffbelastung

Genau 8.754 Gewässerproben sammelten die 800 Teilnehmer*innen des Bürgerwissenschaftsprojekts – darunter auch 200 Schüler*innen gemeinsam mit ihren Lehrkräften. An mehr als 540 Standorten untersuchten die Freiwilligen mit speziellen Teststäbchen Brunnenwasser, Quellenwasser, Fließgewässer, Standgewässer und Regenwasser. Ein großer Teil der beprobten Fließgewässer weist den Ergebnissen zufolge zu hohe Nitratbelastungen auf: Drei Viertel der beprobten Fließgewässer stuften die Wissenschaftler*innen der Universität Osnabrück als hoch oder sehr hoch belastet ein. Damit bestätigten sie Ergebnisse früherer Untersuchungen. Diese Erkenntnisse sind extrem wichtig und wertvoll und sie zeigen, dass Freiwillige einen wichtigen Beitrag zur Forschung am Gewässerschutz leisten können, so die Projektpartner. „Die Problematik ist durch das hohe Engagement von Bürgerinnen und Bürger stärker ins Bewusstsein gerückt“, sagt Melanie Vogelpohl, Referentin für Umweltinformationsvermittlung bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt.

Einblicke in das Thema Stickstoffbelastung

Interessierte konnten innerhalb des Projekts nicht nur Messwerte beisteuern, sondern auch weitere Angebote nutzen, um Einblicke in das Thema Stickstoffbelastung zu erlangen. Dazu gehörten beispielsweise Schülerlabore, eine Online-Ausstellung oder eine von der Universität Oldenburg konzipierte Stickstoffbox mit Experimenten. In einer Begleitstudie untersucht die Universität Osnabrück, inwieweit die Teilnahme an dem Citizen-Science-Projekt Einstellungen und Kenntnisse zum Thema Gewässerschutz verändert.

Weitere Einblicke in die Ergebnisse des Projektes, eine interaktive Karte mit Messstandorten und Messwerten sowie eine digitale Ausstellung zur Stickstoffproblematik findet sich auf der Webseite unter: www.nitrat.uos.de

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