Wie sieht moderne Landwirtschaft aus? Ungefähr die Hälfte der Fläche Deutschlands wurde 2023 landwirtschaftlich genutzt. Jeder zehnte Arbeitsplatz in Deutschland steht in Verbindung zur Landwirtschaft (UBA 2024). Das Bild eines idyllischen Bauernhofs, wie er in Kinderbüchern illustriert ist, ist in der Gesellschaft mittlerweile überholt. Die industrielle Landwirtschaft wird oft mit Massentierhaltung, negativen Umweltauswirkungen und gewinnorientiertem Verhalten in Verbindung gebracht. Gleichzeitig brachte die Industrialisierung im Agrarbereich auch viele Vorteile wie bessere Arbeitsbedingungen oder niedrigere Lebensmittelpreise (Cramon-Taubadel et. al 2011, S. 52 f.). Die aktuelle Lage ist von Krisen und komplexen Anforderung an die Landwirte geprägt: Extreme Wetterverhältnisse, Tierseuchen und gleichzeitig die wichtige Rolle der Versorgung der Weltbevölkerung mit ausreichend Nahrungsmitteln (BLE 2024).
Heute gilt es immer mehr, auch Innovation und Digitalisierung auf dem Feld umzusetzen für eine moderne Landwirtschaft. Im Projekt NaLamKI, kurz für Nachhaltige Landwirtschaft mit Künstlicher Intelligenz, sollen die Anwendungsbereiche von intelligenten Systemen in der Landwirtschaft herausgearbeitet werden. Nachhaltig, ressourcensparend, intelligent und vernetzt – dieser Vision für die Landwirtschaft folgt das Projekt. Der Einsatz Künstlicher Intelligenz wird z. B. für die Einsparung von Saatgut, zur Reduzierung der Pestizid- und Stickstoffbelastung und der Früherkennung von Pflanzeninfektionen demonstriert. Die Ansätze des Projekts werden an acht Demonstratoren gezeigt.
Außerdem geht es in dem Projekt um den Austausch von Wissen und Daten, sodass Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung in Technologien überführt werden können und Daten ausgewertet, zusammengeführt und über offene Schnittstellen bereitgestellt werden können.
Das Projekt trägt dazu bei, die Landwirtschaft agiler, effizienter und damit zukunftsfähiger zu machen. Mängel oder Pflanzenkrankheiten können frühzeitig erkannt, die Beschaffenheit von Anbauflächen genauer und schneller untersucht werden und Daten über die Felder und Früchte zentral und übersichtlich für Landwirt*innen zusammengestellt werden. Viele Prozesse können dadurch beschleunigt werden, Dünger und Pflanzenschutzmittel gezielt eingesetzt und damit Kosten und negative Umweltauswirkungen eingespart werden.
Projektwebseite:
https://nalamki.de/