Good Practice: IGAMon-Dog

Im Hightech-Zeitalter haben Technologien das Potenzial, uns bei der Lösung vieler Probleme zu unterstützen. Insbesondere im Natur- und Biodiversitätsschutz leisten moderne Technologien einen wertvollen Beitrag. Zum Beispiel werden Tiere besendert, um ihr Flugverhalten und ihre Brutstätten zu erfassen, wodurch gezielte Maßnahmen zum Artenschutz implementiert werden können.

Trotz der Fortschritte stoßen digitale Technologien an ihre Grenzen, wenn es darum geht, einzelne Exemplare bedrohter Tierarten ausfindig zu machen. Diese Tiere sind selten und verstecken sich oft in entlegenen Biotopen. An diesem Punkt kommen sowohl Technik als auch Menschen an ihre Grenzen.

Hunde sind für ihre außergewöhnlichen Spürnasen bekannt. Artenspürhunde können nach entsprechender Ausbildung Pflanzen, Pilze, den Kot von Tieren und sogar Bakterien finden, ohne dabei den Lebensraum zu zerstören. Studien zeigen, dass sie fast 90 Prozent effektiver sind als andere Nachweismethoden.

Während der Einsatz von Artenspürhunden in Deutschland noch weniger verbreitet ist als in anderen Ländern, wächst das Interesse. Am Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung suchen Spürhunde nach Igeln in der Großstadt. An der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg unterstützen sie Projekte zur Verbreitung von Baummardern und Raufußhühnern. Am Senckenberg-Forschungsinstitut in Gelnhausen erschnüffeln sie Spuren von Wolf, Luchs und Wildkatze.

Das Projekt IGAMon-Dog ermöglicht es Bürger*innen, mit ihren eigenen Hunden invasive Pflanzenarten aufzuspüren und deren Ausbreitung zu verhindern. Ergebnisse der Spürnasen können auf einem digitalen Atlas eingesehen werden. Auch ohne Hund können Interessierte das Projekt unterstützen und über eine App Funde invasiver Pflanzenarten melden.

Das Projekt läuft bis Ende September 2024 und wird vom Unabhängigen Institut für Umweltfragen e.V., dem Helmholtzzentrum für Umweltforschung und Wildlife Detection Dogs e.V. durchgeführt. Gefördert wird es vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Links zum Projekt:
KORINA
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Helmholtz-Gemeinschaft

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