In der Industrieisolierung erfordert die Fertigung von Blechhüllen für isolierte Rohrleitungen präzise Aufmaße der Rohrgeometrie. Traditionell werden diese Maße manuell erfasst, was zeitaufwendig und fehleranfällig ist. Zudem sind bestehende Lösungen, wie terrestrische Laserscanner, oft ungeeignet aufgrund hoher Hardwarekosten, Problemen mit spiegelnden Oberflächen und komplexer Auswertungssoftware.
Das Projekt „Iso2BIM“ zielt darauf ab, den Prozess der Anlagenvermessung durch den Einsatz von Drohnen (UAV) und Künstlicher Intelligenz (KI) zu automatisieren. Durch diese unbemannte Luftfahrtzeug-basierte Befliegung werden Bilddaten erfasst, die mittels Deep-Learning-Algorithmen und einem Digitalen Zwilling verarbeitet werden, um Rohrleitungen automatisch zu erkennen und zu rekonstruieren. Konkret bedeutet dieser Ansatz, dass keine zusätzlichen Markierungen oder Punkte im Raum (sogenannte 3D-Passpunkte) benötigt werden, um die genaue Position der Rohrleitungen zu bestimmen. Stattdessen orientiert sich das System direkt an den Kanten der Rohre und kann daraus die Position und Form der Rohre automatisch rekonstruieren. Das macht den Prozess einfacher, schneller und weniger aufwendig, da keine manuelle Platzierung oder Messung von Passpunkten erforderlich ist.
Durch die Automatisierung des Aufmaßprozesses können Zeit- und Kostenersparnisse erzielt werden. Die Genauigkeit der Rekonstruktion hängt von der Qualität der Kanten und der Objekterkennung ab, wobei aktuelle Untersuchungen Abweichungen von wenigen Millimetern zur Referenzgeometrie zeigen. Die Anwendung reduziert Fehler und erhöht die Effizienz bei der Fertigung von Blechhüllen für Rohrleitungen. Das Projekt zeigt, wie digitale Technologien mit dem traditionellen Prozess der Anlagenvermessung positive ökologische Veränderungen herbeiführen können, durch die Zunahme an Präzision.