Die Abkürzung REACH bezieht sich auf die Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe gemäß der EU-Verordnung 1907/2006, auch bekannt als die Europäische Chemikalienverordnung. Dieses Regelwerk (gemäß Artikel 33) garantiert das Verbraucherauskunftsrecht, das allen Bürger*innen das Recht einräumt, Informationen über potenziell „besonders besorgniserregende Stoffe“ (kurz SVHCs) in Produkten zu erfragen. Ziel ist es, Verbraucher*innen eine informierte Kaufentscheidung zu ermöglichen und langfristig die Umwelt zu schützen, indem der Einsatz bedenklicher Stoffe in Herstellung, Nutzung und Entsorgung reduziert wird.
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Das Projekt AskREACH strebt europaweit eine Sensibilisierung für den Einsatz von SVHCs an und verbessert die Kommunikation entlang der gesamten Lieferkette. Ein daraus entstandenes Produkt ist die Smartphone-App Scan4Chem, die Verbraucher*innen den Zugang zur Auskunft erleichtert und Unternehmen unterstützt ihrer Informationspflicht nachzukommen. Die App soll Verbraucher*innen eine bessere Kaufentscheidung ermöglichen und zeitgleich Herstellern zeigen, dass es Interesse von Konsumierenden gibt, dass kritische Chemikalien aus den Herstellungsverfahren eliminiert werden.
Die Funktionsweise der App ermöglicht es Herstellern zudem, Informationen zu enthaltenen SVHCs zu bekommen und zeitgleich neue Erkenntnisse in einer zentralen Datenbank zu hinterlegen. Verbraucher*innen können wiederum über das Scannen des Produktbarcodes auf diese Informationen zugreifen. Fehlen Informationen zu einem Produkt, kann eine direkte Anfrage an das Unternehmen gestellt werden. Ziel ist es, Verbraucher*innen einen möglichst einfachen Zugang zu den SVHCs zu bieten, sodass Sie ihre Gesundheit schützen können. Eine abgespeckte Version der Anwendung, Scan4Chem Lite, ist auch als Web-App verfügbar, sodass nicht unbedingt ein Smartphone von Nöten ist.
Wer ist aber eigentlich von der Verordnung betroffen? Laut der REACH-Verordnung müssen Informationen über SVHCs an alle kommerziellen Kund*innen in der Lieferkette weitergegeben werden, wenn der SVHC-Gehalt in Erzeugnissen über 0,1 Massenprozent liegt. Der Begriff „Erzeugnis“ umfasst üblicherweise Gegenstände wie Haushaltsgeräte, Textilien, Schuhe, Sportbekleidung, Möbel, Elektronik, Spielzeug, Fahrzeuge und Verpackungen. Dies zeigt deutlich die Tragweite des Projektes.
Neben der App umfasste das Projekt AskREACH auch Informationskampagnen in den teilnehmenden Ländern, die sowohl an Verbraucher*innen als auch an Lieferanten von Erzeugnissen gerichtet waren. Zu den beteiligten europäischen Ländern gehören unter anderem Dänemark, Lettland, Polen, Schweden, Portugal und Tschechien.
Die Smartphone-App ist in 21 Ländern verfügbar und kann kostenlos heruntergeladen werden. Die Projektpartner umfassen Behörden, wissenschaftliche Einrichtungen und Umwelt-NGOs wie den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sowie das Umweltbundesamt (UBA) in Deutschland. Das Bündnis der Partnerorganisationen wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt.
Mehr Informationen zum Projekt findest Duhier:
Projektseite AskREACH
Umweltbundesamt – AskREACH
Projektdatenbank DBU