Auch in diesem Quartal sind wir wieder digital zusammengekommen zum Baustein-Event „Nachhaltigkeitsbewertung in KMU“. Am 13.06.2024 von 11 bis 12 Uhr haben wir diskutiert, wie man zwischen grünem Schein und echter ökologischer Wertschätzung unterscheiden kann. Als Speaker dabei waren Gonsalves Grünert von der RWTH Aachen sowie Klaus Wiesen von VERSO (ex sustainabill).
In der Veranstaltung setzen wir uns auseinander mit der Bedeutung der Nachhaltigkeitsbewertung in KMUs und der Notwendigkeit frühzeitiger Maßnahmen und Unterstützung durch interne und externe Expert*innen, um qualitativ hochwertige Nachhaltigkeitsberichte zu erstellen. Gonsalves Grünert erläutert, dass die Nachhaltigkeit enorm an Bedeutung gewonnen hat, nicht nur durch Kund*innenerwartungen und die gesamtgesellschaftliche Ausrichtung, sondern auch durch politische Vorgaben.
Um Nachhaltigkeitsbewertung ganzheitlich verstehen zu können, definiert Gonsalves für uns, wie man eigentlich Scope 1, 2 und 3 nach dem Greenhouse-Gas Protocol unterscheidet. Wie man diese Scopes zu erfassen und die durch ein Produkt verursachten Emissionen ausweisen kann, zeigt uns Gonsalves anhand der Methode der Ökobilanzierung für ein praxisnahes Beispiel. Dabei handelt es sich um eine ISO-genormte Methode in vier Schritten. Zunächst wird der Zweck und Untersuchungsrahmen der Ökobilanzierung definiert, darauffolgend die Informationen zum Produkt gesammelt. Im dritten Schritt erfolgt die Wirkungsabschätzung, also zum Beispiel die CO2-Emissionen auszurechnen. Zum Schluss wird die Bilanzierung ausgewertet und die Ergebnisse dargestellt.
Das Unternehmen VERSO unterstützt KMUs bei der Umsetzung der zahlreichen Nachhaltigkeitsanforderung, darunter Nachhaltigkeitsbewertung, Sorgfaltspflichten in der Lieferkette, Corporate Social Responsibility Directive bzw. ESG insgesamt. Klaus Wiesen erläutert für uns, was die doppelte Wesentlichkeitsanalyse ist und warum sie so bedeutsam ist. Anhand dieser können Unternehmen feststellen, welche Reporting-Themen für sie relevant sind und über die sie berichten müssen. Sie stellt also einen Ausgangspunkt für das Nachhaltigkeitsreporting dar. Zentral ist dabei die Betrachtung des Inside-Out- und des Outside-In-Ansatzes, das bedeutet, dass Unternehmen einerseits den eigenen Impact auf Menschen und Umwelt, aber auch die Nachhaltigkeitschancen und -risiken von außen für das Unternehmen einbeziehen. Der Supply Chain Hub von VERSO steht Unternehmen bei der Durchführung der doppelten Wesentlichkeitsanalyse und der ganzheitlichen Umsetzung von Nachhaltigkeitsanforderungen zur Seite.
Für Unternehmen, die gerade am Anfang stehen, raten die Referierenden, frühzeitig und strukturiert in das Thema Nachhaltigkeit zu starten. Gerade die Datenerhebung stelle oft eine große Herausforderung dar und erfordere eine gezielte Herangehensweise.
Die zentralen Erkenntnisse aus unserer Veranstaltung:
Schaut gerne in die Aufzeichnung der Veranstaltung rein für die spannenden Vorträge und die angeregte Diskussion in voller Länge.