Der Boden stellt das größte Kohlenstoffreservoir (C) in der terrestrischen Biosphäre dar und spielt eine entscheidende Rolle bei der Minderung des Klimawandels sowie im Rahmen einer nachhaltigen Bodenbewirtschaftung. Die Sequestrierung von organischem Bodenkohlenstoff (SOC) wird von landwirtschaftlichen Praktiken beeinflusst, die entweder zur Anreicherung oder zur Verringerung des Kohlenstoffpools im Boden beitragen können. Diese Studie untersucht die Dynamik von SOC in zwei unterschiedlichen Agrarsystemen: einem System mit Silphium perfoliatum, einer mehrjährigen Zwischenfrucht mit tiefreichendem Wurzelsystem und einem hohen Potenzial zur Kohlenstoffsequestrierung, und einem konventionellen System mit Maisanbau.Die Forschung wird auf dem Reinshof-Versuchsfeld und an der langfristigen Lysimeterstation der Universität Göttingen durchgeführt. Dabei liegt der Fokus auf der Bestimmung des SOC-Gehalts und der isotopischen Signaturen (δ13C und δ15N), um die Dynamik organischer Substanzen im Boden zu analysieren. Ziel der Studie ist es, die SOC-Dynamik zwischen Silphium- und konventionellen Systemen zu vergleichen sowie den Einfluss von Bodentextur und Bewirtschaftungspraktiken in kontrastierenden Systemen zu untersuchen.Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass Silphium perfoliatum die SOC-Akkumulation erhöhen und die Bodenstruktur, insbesondere in tieferen Bodenschichten, im Vergleich zum Maisanbau verbessern kann. Darüber hinaus werden die Auswirkungen von Silphium auf die Kohlenstoffsequestrierung in langfristigen Lysimeterstudien mit Löss- und Sandböden untersucht. Die Anwendung der stabilen Isotopenanalyse ermöglicht eine Quantifizierung von Kohlenstoffeinträgen und -umwandlungen über die Zeit.Diese Forschung liefert wertvolle Erkenntnisse über die Rolle von Zwischenfrüchten bei der Förderung nachhaltiger Landbewirtschaftungspraktiken und der Minderung des Klimawandels durch die Erhöhung der SOC-Speicherung. Eine fortgesetzte Probenahme und detaillierte Analyse werden dazu beitragen, diese Ergebnisse zu präzisieren und das Verständnis der SOC-Dynamik in Agrarlandschaften zu erweitern. Damit leistet die Studie einen wichtigen Beitrag zu globalen Bemühungen um Kohlenstoffsequestrierung und die Nachhaltigkeit von Ökosystemen.