Insekten gehören zu den wichtigsten Bestäubern in der Natur. Die Untersuchung der Interaktionen zwischen Pflanzen und Insekten kann dazu beitragen, dringend benötigte Informationen über den Zustand der Bestäuber zu gewinnen und die Faktoren zu identifizieren, die ihren Erfolg beeinflussen. Werden diese Interaktionen gestört, kann das zu schwerwiegenden Veränderungen im Ökosystem, in der biologischen Vielfalt und in der Umwelt führen. Trotz ihrer unbestreitbar wichtigen Rolle fehlen auf diesem Gebiet immer noch umfassende Studien über die Populationen, Vielfalt und Gesundheit der Bestäuber.
Um den Schutz der Bestäuber und die Aufrechterhaltung von Ökosystemleistungen sicherzustellen, ist das Erkennen und Verstehen des Bestäuberverhaltens essenziell. Das vorliegende Projekt untersucht das Potenzial von Künstlicher Intelligenz (KI), eingesetzt im Bereich des Videotrackings von Bestäubern, also inwiefern diese Technologie die Beobachtung von Bestäubern und die Analyse ihres Verhaltens bereichern kann, um somit zum Schutz unserer natürlichen Umwelt beizutragen. Dieses Forschungsprojekt lässt sich in zwei unterschiedliche Forschungsaktivitäten unterteilen: die Erforschung und Entwicklung einer neuartigen Methode zur Verfolgung und Überwachung von Bestäubern mithilfe von KI-Tracking-Code und -Software sowie die Erprobung und Nutzung dieser Methode, um das Bestäuberverhalten unter (naturnahen) Laborbedingungen zu erforschen. Ziel der Forschung ist es, eine KI-Videotracking-Methode zu etablieren und zu evaluieren, die erschwinglich ist und in der zukünftigen Forschung einfach eingesetzt werden kann.
Um eine leicht anzuwendende, erschwingliche und nachhaltige KI-Videotracking-Methode für die künftige Forschung zu entwickeln, wurden zwei verschiedene Ansätze und Protokolle entwickelt und bewertet. Beide basieren auf quelloffenen, lizenz- und nutzungsfreien Plattformen, ohne spezielle Anforderungen an digitale Tools und Hardware. Die beiden getesteten Protokolle waren sowohl unterschiedlich effizient als auch unterschiedlich erfolgreich bei der Verwendung von automatisiertem KI-Videotracking. Bei beiden angewandten Protokollen ist die erwartete beziehungsweise benötigte Benutzereffizienz noch nicht gegeben, und es ist weiterhin ein manueller Ansatz erforderlich. Dennoch verwenden beide Ansätze kostenlose, leicht zugängliche und quelloffene digitale Tools, die sie für eine breitere Nutzung und Entwicklung erschwinglich machen.
Die Integration von KI-Videotracking von Bestäubern befindet sich noch in der Anfangsphase, und weitere Forschung wird notwendig sein. Allerdings gibt es mehrere vielversprechende Richtungen für die künftige Entwicklung.