MOE-Fellowship: Elvis Kamberi

The Adriatic Sea ecosystem under climate change and fishing exploitation pressure

Die Adria spielt eine entscheidende Rolle im Ökosystem des Mittelmeeres und dient als Lebensraum für eine Vielzahl mariner Arten. Diese Region steht jedoch unter wachsendem Druck durch die kombinierten Auswirkungen des Klimawandels und der Fischereipraktike.

Diese Faktoren gelten als die größten Bedrohungen für die zukünftige globale Fischproduktion und stören zunehmend das empfindliche Gleichgewicht des Ökosystems. Veränderungen der hydrographischen und meteorologischen Variablen haben direkte und indirekte Auswirkungen auf die Fischbestände. Die Auswirkungen von Fischerei und Klimawandel interagieren auf vielfältige Weise und können nicht als getrennt behandelt werden. Sie führen zu Veränderungen in der Verteilung, Demographie und Bestandsstruktur einzelner Arten und wirken sich auch auf Fischgemeinschaften und Meeresökosysteme als Ganzes aus.

Diese Veränderungen haben schwerwiegende Folgen für andere Ökosystemdienstleistungen sowie für die Nachhaltigkeit, die Widerstandsfähigkeit und die Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel und andere Belastungen. Es wird erwartet, dass abrupte und katastrophale Veränderungen an Stärke und Häufigkeit zunehmen, die durch das Zusammenwirken von anthropogenem Druck, Klimawandel und Überfischung verursacht werden und möglicherweise zum Scheitern von Managementmaßnahmen führen.

Die Trends in der Biodiversität zeigen eine bemerkenswerte Variabilität, die auf eine Reihe von Faktoren zurückzuführen sind, einschließlich der wachsenden Bevölkerung, der steigenden Nachfrage nach Nahrungsmitteln und des anhaltenden Prozesses der Meridionalisierung.

In dieser Studie haben wir die zeitliche Dynamik der marinen Lebensgemeinschaften in der Adria als Reaktion auf die Erwärmung des Meeres von 1970 bis 2020 anhand von Fangdaten der Adriastaaten aus der GFCM-Datenbank analysiert.

Die Kombination aus multivariater Analyse, hierarchischer Clusterbildung, Kreuzkorrelation und der Anwendung von drei verschiedenen Change-Point-Analysen hat wichtige Erkenntnisse zur Stabilität der Fischgemeinschaft und zur Rolle der Meererwärmung geliefert. Konkret zeigen unsere Ergebnisse, dass die zwei abrupten Veränderungen zu Beginn und am Ende der 90er Jahre die Grenzen einer Übergangsperiode darstellen, die das Ökosystem vor dem Übergang zu einem neuen Regime prägten. Diese Studie bestätigt frühere Erkenntnisse über das Vorhandensein von Regimewechseln und trägt zu einem besseren Verständnis von abrupten Veränderungen in der Adria und im Mittelmeer bei.

Die Ergebnisse dieser Analyse heben die dringende und unmittelbare Notwendigkeit, sich den Bedrohungen für die Adria und ihre Fischereien zu stellen, vor. Obwohl bereits mehrere Studien die vielfältigen Auswirkungen des Klimawandels auf das Ökosystem der Adria untersucht haben, trägt unsere Studie zu diesem Wissen bei, indem sie eine Beziehung zwischen der jährlichen Variabilität der Meeresoberflächentemperatur und den Fischereierträgen aufzeigt. Weitere Untersuchungen sind notwendig, um zu klären wie die Temperatur die Fischpopulationen beeinflusst, und somit die Wechselwirkung zwischen Klimawandel und Fischereidruck bei der Entwicklung von Fischgemeinschaften vollständig zu verstehen. Um die ökologische Unversehrtheit und die wirtschaftliche Lebensfähigkeit dieser Region zu erhalten, sind Maßnahmen zur Sicherung der Nachhaltigkeit unerlässlich.

AZ: 30023/056

Zeitraum

20.08.2023 - 19.08.2024

Land

Balkan

Institut

Universität Hamburg
Institut für Marine Ökosystem- und Fischereiwissen-
schaften (IMF)

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Betreuer

Prof. Dr. Christian Möllmann