MOE-Fellowship: Marsida Cullhaj

Reduction of the environmental impact by using bio-based materials in the Albanian construction industry

Die Forschung untersucht die Verwendung von bio-basierten Materialien in der Bauindustrie in Albanien mit dem Ziel, Umweltprobleme im Zusammenhang mit diesem Sektor anzugehen. Die Studie umfasst drei Hauptphasen: Identifizierung von bio-basierten Materialien, Analyse ihrer Umweltauswirkungen und Bewertung ihrer potenziellen Umsetzung in Albanien.

In der ersten Phase identifiziert eine ausführliche Überprüfung 16 bio-basierte Materialien, die in die Kategorien Wald, Landwirtschaft und Tierprodukte unterteilt sind. Die bereitgestellten Informationen umfassen Anwendungen im Bauwesen, Beispiele auf dem Markt, Ursprünge und das Potenzial, konventionelle Materialien zu ersetzen. Holz, ein weit verbreitetes bio-basiertes Material, sticht aufgrund seiner historischen Verwendung und etablierten technischen Eigenschaften hervor. Bio-basierte Materialien auf Basis landwirtschaftlicher Biomasse, insbesondere für die Isolierung, werden hervorgehoben. Die vielversprechendsten bio-basierten Materialien für Albanien – Holz, Stroh, Hanf und Schafwolle – werden nach einem gründlichen Auswahlprozess unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren ausgewählt.

In der zweiten Phase werden vier ausgewählte bio-basierte Materialien mit konventionellen Materialien verglichen, die in Albanien häufig verwendet werden, wobei der Schwerpunkt auf dem Global Warming Potential (GWP) liegt, ausgedrückt als CO2kg/eq. Innen- und Außenwände werden mithilfe des eLCA Life Cycle Assessment-Tools analysiert. Die Daten stammen aus der ÖKOBAUDAT-Datenbank, und für nicht verfügbare Materialien wird eine statische Berechnung auf der Grundlage von Umweltproduktdeklarationswerten (EPD) durchgeführt. Bio-basierte Innenwände, insbesondere strohbasierte, weisen ein geringeres GWP auf (5,58 CO2/m2) im Vergleich zu Beton- oder Ziegelwänden (30,45 CO2/m2). Auch Holz- und strohbasierte Außenwände zeigen eine überlegene Umweltleistung und betonen den insgesamt geringeren Umwelteinfluss von bio-basierten Materialien. Die Ergebnisse unterstreichen die entscheidende Rolle der Materialauswahl bei der Minderung der Umweltauswirkungen im Bauwesen.

In der dritten Phase wurde eine Umfrage mit Ingenieuren und Architekten durchgeführt, die Erfahrung und Praxis im Bereich der Gebäudeplanung sowie bei der Auswahl und Ausschreibung von Baumaterialien haben. Die Umfrage ergab eine begrenzte Kenntnis und Nutzung von bio-basierten Materialien. Barrieren umfassen mangelnde Informationen, höhere Kosten, Bedenken hinsichtlich technischer Eigenschaften und fehlende Vorschriften. Empfehlungen zur Überwindung dieser Barrieren umfassen Bildungsinitiativen, überarbeitete Bauvorschriften, Marktanreize und die Zusammenarbeit mit internationalen Investoren.

Zusammenfassend hebt die Forschung das Potenzial von bio-basierten Materialien zur Förderung nachhaltiger Bauweisen in Albanien hervor und betont die Notwendigkeit informierter Richtlinien, Aufklärungskampagnen und gemeinsamer Anstrengungen zur Überwindung bestehender Hindernisse.

AZ: 30023/015

Zeitraum

08.02.2023 - 07.02.2024

Land

Balkan

Institut

Technische Universität Dortmund
Fakultät Architektur und Bauorganisation
Lehrstuhl für Immobilienwirtschaft und Bauorganisation

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Betreuer

Prof. Dr. Ivan Cadez