Die Studie ist eine Antwort auf den Paradigmenwechsel von der industriellen Dominanz zu multifunktionalen städtischen Flusskorridoren. Unter dem Eindruck der Deindustrialisierung und des Klimawandels haben europäische Städte transformative Initiativen gestartet, um die Verbindung zwischen Flüssen und Gemeinden zu stärken. Dieser Bericht bietet eine umfassende Analyse, die sich auf Literaturauswertungen, Fallstudien und Experteninterviews stützt.
Die anfängliche explorative Literaturauswertung zusammen mit einer Bewertung mehrerer Flussufer identifiziert eine Forschungslücke und legt fünf dominante Funktionen der heutigen Flussufer fest, wie z.B. Hochwasserinfrastruktur, öffentliche Räume, Bereitstellung eines Stadtbildes, ökologische Korridore und Transportwege. Die Studie geht weiter zum Verständnis der vorrangigen Funktionen, des Zusammenspiels zwischen ihnen, der Konflikte, die bei multifunktionalen Entwürfen entstehen, und der Lösung von Raum-Zeit-Konflikten. Methodisch wird eine Triangulation angewandt, detaillierte Fallstudien in München, Hamburg, Heilbronn, Basel und Frankfurt, mit Methoden wie Beobachtung, Kartierung, Literatur- und Medienrecherche und Experteninterviews mit wichtigen Akteuren.
Die Fallstudien, die für die weitere Untersuchung ausgewählt wurden, zeigen unterschiedliche Sanierungsstrategien auf, von der Renaturierung bis hin zum Umgang mit dem Hochwasser, und verdeutlichen die Konflikte, die sich aus dem Wettbewerb um die Uferbereiche ergeben. Experteninterviews bestätigen die Ergebnisse und betonen die Spannungen zwischen Natur und Konnektivität sowie die Koexistenz von Konnektivität und Resilienz. Die laufenden Forschungsarbeiten, die auf Konferenzen vorgestellt werden, liefern wichtige Erkenntnisse über die Multifunktionalität deutscher Flussufer und ebnen den Weg für zukünftige Empfehlungen zur nachhaltigen Entwicklung von Flussufern.