Die Umweltzerstörung und der durch Treibhausgase induzierte Klimawandel sind die wachsenden Probleme der modernen Welt. Einer der wichtigsten Ökosystemtypen sind Wiesen und Weiden (Grünland) Wiesen und Weiden sind sehr artenreich und stellen viele Ökosystemdienstleistungen bereit, wie Futter, Erosionsschutz, Lebensraum für Bestäuber und Nützlinge und Kohlenstoffspeicherung im Boden. Der im Boden gespeicherte Kohlenstoff ist besser vor Brand geschützt und bleibt dort viel langfristiger als in der oberirdische Biomasse. Dennoch sind Grünlandökosysteme stark von Landnutzungsänderungen und Degradierung durch Übernutzung bedroht. Die aktive Wiederherstellung von bereits degradierten Wiesen und Weiden erregt weltweit mehr und mehr Aufmerksamkeit.
Das Ziel meines Projekts war, den Zusammenhang zwischen der Pflanzenvielfalt und der Kohlenstoffspeicherung in Grünlandökosystemen zu untersuchen. Dafür arbeitete ich mit den Proben und Daten von zwei bereits laufenden Projekte (POEM und Grassworks). Zusätzlich wollen wir in einem weiteren Feldexperiment im Landkreis Gifhorn die Zusammenhänge zwischen, der Produktivität, Pflanzenvielfalt und Kohlenstoffspeicherung herausfinden. Das Projekt Grassworks untersucht, was welche Faktoren die ökologische Wiederherstellung von Grünlandökosystemen beeinflussen. POEM erforscht den Einfluss der Reihenfolge der Ankunft von pflanzlichen funktionalen Gruppen auf die Pflanzenproduktivität und die Artenvielfalt.
Im Gegensatz zu unseren Erwartungen, fanden wir kein signifikanten Einfluss für eine positive Beziehung zwischen dem Pflanzenartenreichtum und dem Kohlenstoff im Boden. Das könnte eine Auswirkung der relativ kleinen Stichprobengröße oder des Klimas sein. Die Daten der Wurzelverteilung aus dem POEM Experiment, die aus den Wurzelkernen und aus den Mini-Rhizotron-Fotos gewonnen wurden, zeigen eine ähnliche Verteilung. Sowohl in POEM, als auch in Gifhorn korreliert die Trockenwurzelmasse und der Gehalt des Kohlenstoffs im Boden nicht, außer in der tieferen Lage in Gifhorn, was ein Ergebnis der lokalen Bodenstruktur sein könnte.
Mit mehr Proben und Forschungsstandorten wären unsere Ergebnisse aussagekräftiger, aber der Zeitaufwand überstieg unsere Möglichkeiten. Deshalb sollten zukünftige Projekte eine größerer Stichprobengröße beproben um damit die Forschungslücken in dem Zusammenhang zwischen Pflanzenvielfalt und Kohlenstoffspeicherung im Boden schließen zu können.