Anthropogene Aktivitäten haben in den vergangenen Jahrzehnten zu einem starken Eintrag von Chemikalien in die Umwelt geführt. Ein beachtlicher Anteil dieser Chemikalien ist auf die Verwendung von Alltagsprodukten, wie Haushaltsmittel, Körperpflegeprodukte oder Medikamente, zurückzuführen. Daher ist es durch den stetig steigenden Trend neuer Produkte auf dem Verbrauchermarkt zwingend notwendig, solche Produkte von der Marktreife hinsichtlich mögliche Einflüsse auf die Umwelt zu untersuchen. Dieser Grundgedanke hat sich innerhalb des sogenannten Green Toxicology (GT)-Prinzips verankert. GT ist ein prospektiver Ansatz, welcher neue Produkte bereits während ihrer Entwicklung auf ihre ökotoxikologischen Eigenschaften analysiert. So können potentielle Schadstoffe früh-/rechtzeitig erkannt und notwendige Maßnahmen zur Risikominderung getroffen werden.
Das Projekt „Die Risikobewertung der Toxizität neu entwickelter Tenside auf verschiedenen trophischen Ebenen aquatischer Organismen als Instrument für das Green Toxicology-Prinzip” wendet diesen Grundgedanken auf die Entwicklung neuer alternativer oberflächenaktiver Substanzen (Tenside) an. Ziel war es dabei die Toxizität von verschiedenen alternativen Tensiden zu bewerten und mit bereits marktverfügbaren Produkten zu vergleichen. Im Rahmen des Projekts wurde sowohl die akute als auch die chronische Toxizität für aquatische Modellorganismen aus verschiedenen trophischen Ebenen untersucht