Climate change
Ein Schwerpunkt des DBU-finanzierten Projektes liegt in der Untersuchung von Anwendbarkeit und Unsicherheiten globaler Reanalysen. Neu digitalisierte Beobachtungsdaten russischer Wetterstationen bieten erstmals die Möglichkeit die 20CR-Reanalyse (20CR) im späten 19. Jahrhundert zu validieren. Basierend auf dem quantitativen Vergleich von Zeitreihen, die sich aus der 20CR und den instrumentellen Wetterbeobachtungen ableiten, wurde eine insgesamt gute Übereinstimmung zwischen diesen Datensätzen gefunden. Für den Luftdruck zeigt jedoch der Reanalyse-Datensatz tendenziell geringere Standardabweichungen als instrumentelle Wetterbeobachtungen. Folglich erfasst er nicht die volle Bandbreite des Luftdrucks (SLP), was zu falschen Darstellungen von Extremen führt. Die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen weisen auch darauf hin, dass der 20CR-Datensatz nicht nur einen kleineren SLP-Wertebereich abdeckt, sondern auch im Mittel zu hohe Werte angibt. Die Qualität von 20CR variiert überdies räumlich und zeitlich. Im Allgemeinen stimmt 20CR über den südlichen Regionen besser mit den instrumentellen Beobachtungen als über den nördlichen. Dies wird als eine Funktion der Stabilität der Zirkulationsbedingungen angenommen. Für alle Teilregionen ist die Qualität der Reanalyse im Sommer besser als im Winter.