Nachhaltiges Regenwassermanagement für Gründächer
Gründächer sind eine Alternative für bodengebundene Grünflächen und werden für die nachhaltige Entwicklung der Stadt sowie für die Verbesserung des Stadtklimas genutzt. Gründächer können Stadtüberschwemmungen reduzieren, weil sie Regenwasser speichern und es langsam wieder verdunsten. Im Rahmen des MOE-Austauschstipendienprogramms wurden zwei Projekte durchgeführt.
Nachhaltiges Regenwassermanagement für Gründächer.
Eine der Fragen, die bei den Gründächern entsteht, ist die Charakterisierung der Wasseraufnahme, des Wasserspeichers und des Wasserabflusses. Es hängt davon ab, welche Materialen, wie Vegetation, Substrat, Filterschicht, Drainage und Schutzmatte, verwendet werden. Ein für den Dachgarten geeignetes Vegetationssubstrat muss sowohl die Bedingungen für Pflanzen erfüllen (Bodeneigenschaften, Festigkeit, Nahrung, Durchlässigkeit) als auch die Bedingungen des Bauwerkes erfüllen. Das Substrat, das mehr Wasser aufnehmen und speichern kann, erfüllt die Anforderungen der Pflanzen besser, hat ein höheres Gewicht. Deswegen ist es wichtig, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen diesen Größen zu finden.
Das Hauptziel der Forschung ist jedoch die Erarbeitung einer Methode zur vereinfachten Bestimmung der Abflusscharakteristika von Gründachsubstraten, damit die Substrate effektiver und auch mehrere gleichzeitig untersucht werden können.
In der Dachbegrünungsrichtlinie der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung und Landschaftsbau (FLL) sind die Forschungs- und Analysemethoden erklärt. Eine der Methoden nach FLL ist die Bestimmung des Wasserabflusswertes, mit dem berechnet wird, wie viel Prozent des Regenwassers durch das Substrat fließen und wieviel Wasser das Substrat aufnehmen kann. Die zweite Analysemethode der FLL ist die Bestimmung der Rohdichte und der maximalen Wasserkapazität. Diese Werte zeigen das Gewicht des Substrats pro Volumeneinheit und wieviel Prozent Wasser das Substrat speichern kann.
Die neue Methode ermöglicht eine effiziente Bestimmung von Abflusscharakteristika an Vegetationssubstraten. Pro Woche können anstelle einer einzigen Messung im großen Regensimulator, bis zu 16 durchgeführt werden.
Wachstum und Trockenheitsverträglichkeit von Dachbegrünungspflanzen unter Einfluss eines Mykorrhiza-Pilzes.
Ein neuartiger MykorrhizaPilz, welcher eine Symbiose mit sehr vielen Pflanzen eingehen kann, wurde an Dachbegrünungspflanzen, wie Stauden, Gräser, Sukkulenten, Leguminosen, auch Ansaaten, wie Kräuterflur, Sedum-Mix, Gräserdach, und Rasen hinsichtlich seiner Auswirkung getestet. Die Erscheinungsform des MykorrhizaPilzes ist zwischen den verschiedenen Pflanzengruppen sehr divers, jedoch hat der Pilz bereits positive Einflüsse bewiesen. Ob auch Dachbegrünungspflanzen einen Nutzen haben können, wurde und wird mit einem kurzfristigen Versuch im Labor und einem langfristigen Versuch unter Realbedingungen ermittelt.
Es kamen zwei Methoden zur Anwendung, um die Entwicklung von mykorrhizierten und nicht mykorrhizierten Pflanzen zu beobachten. Die Ermittlung des Pflanzenbedeckungsgrades wurde jede Woche mittels Fotoanalyse durchgeführt. So konnte der Bedeckungsgrad während der Wachstumsphase und unter Trockenstress beobachtet und verglichen werden. Die Evapotranspiration und der Restwassergehalt unter Trockenstress wurden durch tägliche Gewichtsermittlung der Pflanzenboxen berechnet.
Der Versuch im Labor wurde im Rahmen des Stipendiums komplett zu Ende geführt. Beim langfristigen Versuch auf einem Dach braucht es noch mehr Zeit um den Einfluss des Mykorrhiza-Pilzes bewerten zu können und um zu einem abschließenden Endergebnis zu kommen.