Umweltschadstoffe und menschliche Gesundheit
Ich bin Doktorandin an der Konstantin der Philosoph Universität (UKF) in Nitra (Slowakei) und mein Forschungsgebiet ist menschliches Umweltschadstoff-Biomonitoring. Wir messen die Konzentrationen der Chemikalien in den menschlichen Urinproben, dazu benutzen wir Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie mit Tandem-Massenspektrometrie-Kopplung (HPLC-MS/MS).
Meine Gastgeberinstitution, Institut für Prävention und Arbeitsmedizin (IPA), befindet sich in Bochum (NRW). Es ist in 5 Kompetenz-Zentren geteilt, von denen eines Toxikologie ist. In der Biomonitoring-Abteilung werden analytische Methoden zum Biomonitoring der Exposition zu verschiedenen Umweltschadstoffen entwickelt und in der Forschung weiter genutzt. Sie beschäftigen sich z. B. mit Phthalaten, BPA, DINCH, Parabenen, Adipaten usw.
Mein Interessengebiet sind die Phthalate. Sie werden wie Kunststoffweichmacher und Formulierungshilfsmittel genutzt, insbesondere für PVC, Körperpflegemittel und Kosmetik. Die Phthalate sind mit Kunststoffen nicht fest chemisch verbunden, weswegen sie gelöst werden können. Am besten migrieren sie ins Fett, weil sie lipophil sind. Wegen der Umweltverschmutzung und Kosmetikindustrie sind die Phthalate allgegenwärtig geworden. Die größten Expositionsquellen sind belastete Nahrungsmittel (in Plastikverpackungen), Innenraumluft, Körperpflegemittel und verschiedene Kunststoffgegenstände, insbesondere bei kleinen Kindern, die alles in den Mund nehmen. Phthalate wirken schädlich auf die menschliche Gesundheit, weil sie als endokrine Disruptoren eingestuft sind, was bedeutet, dass sie die hormonale Balance beeinflussen können. Sie stellen die größte Gefahr während der Schwangerschaft dar, weil sie entwicklungs- und reproduktionstoxisch auf den Fötus wirken können.
Keine invasive Entnahme und Anwesenheit von den Expositionsmarker machen aus dem Urin die ideale Matrix für menschliches Biomonitoring. Im IPA wird jede Probe auf 22 Phthalate-Metaboliten mit vollautomatischer online-Festphasenextraktion und anschließender Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie mit Tandem-Massenspektrometrie-Kopplung (online-SPE HPLC-MS/MS) analysiert. Diese Methode ist im Vergleich zu der, die wir an der UKF benutzen, verbessert und weniger kompliziert.