Die Rolle der Nachhaltigkeitsdebatte für die Umweltbildung.
Seit der Agenda, beschlossen in Rio de Janeiro 1992, wird den Hochschulen eine besondere Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft zugewiesen sie bilden die Entscheidungsträger_innen aus, die die Anforderungen an komplexe und nachhaltige Entscheidungen umsetzen müssen.
In diesem Zusammenhang kann man zumindest zwei Perspektiven zur Nachhaltigkeit sehen, die an Hochschulen gemanagt werden können:
1. Hochschule für nachhaltige Entwicklung
In diesem Kontext stehen Hochschulen als Einrichtungen der Gesellschaft und tragen ihre besondere zukunftsorientierte Verantwortung im Rahmen des Wissenschaftssystems mit drei Aufgabenfeldern: Forschung, Lehre und Dienstleistung.
2. Die nachhaltige Hochschule
Die Institution Hochschule kann selber nachhaltiger werden, indem sie systematischer darauf schaut, von welchen materiellen und immateriellen Ressourcen sie abhängig ist und was sie heute dafür tun kann, dass auch morgen noch alle lebenswichtigen Ressourcen zufliessen. Das heisst geht es aus ökonomischer Perspektive um die Sicherung der Leistungsfähigkeit, aus ökologischer Perspektive um die Minimisierung der Betriebsauswirkungen auf die Natur und Umwelt und aus sozialer Perspektive darum, miteinander den Lebensraum Hochschule human zu gestalten.
Als Resümee des Vorangegangen kann man folgende Kernpunkte dazu darstellen. Einerseits sollen in Lehre und Studium sowie der Weiterbildung die Hochschulen bei ihren Studierenden Wissen und Kompetenzen fördern, die es ihnen ermöglichen, die Probleme nachhaltiger Entwicklung in den interdisziplinären Zusammenhängen zu erkennen und zu beurteilen, um in ihren Disziplinen und beruflichen Arbeitszusammenhängen informiert und verantwortlich handeln zu können. Fach- und Spezialwissen muss sich dazu mit kommunikativen Kompetenzen für partizipative Entscheidungs- und Konfliktlösungsprozesse verbinden. Der Verbindung von Forschung und Lehre und fachübergreifend-interdisziplinär angelegten Studienangeboten kommt dafür zentrale Bedeutung zu. Aber andererseits spielt für die Entwicklung des Gesamtkonzepts zur einsparenden Ressourcennutzung ein komplexes Umweltmanagement an Hochschulen eine wichtige Rolle. Dies bedingt, dass sie in ihrer Organisation, in ihrer Kultur und Lebenswelt und in ihrem Wissenschaftsverständnis den normativen Kriterien von Nachhaltigkeit folgen sollen. Also sollen sie anstreben, nachhaltige Entwicklung auf allen Ebenen und in allen Bereichen der Institution Hochschule zu verankern. Und nicht zuletzt soll dieser ganze Prozess mit Programmen und Initiativen staatlicher und nichtstaatlicher Akteure auf nationaler und internationaler Ebene verbunden sein.
Wirkungsmöglichkeiten von Nachhaltigkeitsorientierung und kultur in den Hochschulen in Kaliningrader Gebiet
Durch die systematische Vorstellung und konsistente Beschreibung, wie der Nachhaltigkeitsgedanke an Hochschule im jeweiligen Handlungsfeld ganz konkret umgesetzt werden kann,vom einzelnen Beispiel des Gelinges (Leuphana Universität Lüneburg), setzen wir uns unser nächstes Ziel Integrierung der Grundsätze von Nachhatigkeit als Querschnittsthema an der Baltischen Föderalen Immanuel Kant Universität:
Natürlich für die Transformation der Hochschulen spielen Studierende und ihre Bereitschaft zur Verantwortung und Pionierinitiative eine wichtige Rolle doch zeigt die Akteursvielfalt des vorgestellten Beispiels, dass Veränderungen dann substantiell und erfolgreich sind, wenn alle Akteure Studierende, Verwaltungsmitarbeiter_innen und Wissenschaftler_innen vertrauensvoll zusammenarbeiten.
In Kooperation mit dem Botanischen Garten, mit der Verwaltung des Nationalparks Kurische Nehrung, mit dem regionalen Umweltbildungszentrum sowie Forschungs- und Lehrzentrum Fabrika haben wir sehr gute potenziellen Ressourcen und Möglichkeiten, um nachhaltigkeitsrelevante Aktivitäten, Initiativen und verschiedene Lehr- und Lernformen in Veramstaltungen im Rahmen der Universität zu entwickeln, z.B.: