MOE-Fellowship: Martin Berka

Wassermanagement in der Bergbaufolgelandschaft mit dem Hinblick auf ihre touristische Nutzung

Entwicklung des nachhaltigen Tourismus in revitalisierten Gebieten

Viele Bergbauregionen haben nicht nur in Deutschland derzeit ökologische sowie sozio-ökonomische Probleme. Diese Probleme hängen mit der Verminderung der Förderung der Braunkohle nach 1989 (Drebenstedt, 2014) zusammen. Das Lausitzer Braunkohlervier ist ein typisches Beispiel.
In diesen Regionen gibt es beschädigte Umwelt und zerstörte Landschaft. Es ist nötig eine Wiederherstellung und Rekultivierung der Bergbaufolgelandschaft durchzuführen. Die Entwicklung der neuen Landschaft erfordert komplexe Planungen für weitere Nutzungen der Landschaft und anspruchsvolle technologische Maßnahmen für die Gewährleistung der Sicherheit und Wiederherstellung des ökologischen Potentials. Diese Maßnahmen für eine Gewährleistung der Sicherheit und technologische Grundlagen für weitere Nutzungen der Landschaft sind dem Bergrecht verpflichtend (Grünewald, 2012).
Der Prozess der Rekultivierung wird auf mehreren Ebenen gesteuert. Die höchste
Ebene ist die Bundesregierung, vor allem das Finanzministerium. Im Prozess der Planung zur Wiederaufnahme der Landschaft in Braunkohlerevieren sind auf Landesebene auch Landesregierungen (in der Lausitz die Landesregierungen von Brandenburg und Sachsen) sowie zahlreiche Kommunen, Verbände, Behörden, und Ämter der Städte tätig.
Die Maßnahmen werden durch den StuBa (Steuerungs- und Budgetausschuss für die Braunkohlesanierung) gesteuert und finanziert. Für die technische Durchführung ist das Unternehmen LMBV in der Lausitz verantwortlich.
Wichtigste technische Maßnahme ist die Sanierung der Kippengebiete und den Uferrandböschungen der Tagebaurestlöcher. Hierzu gibt es bewährte Methoden dies durchzuführen. Dazu gehören z. B. die Sanierung der Böschungen und Gebiete mittels Rütteldruckverdichtung aber auch der Verbau der Böschungen mittels Steinschüttungen. Des Weiteren gibt es die Problematik des Grundwasserwiederanstieges auf besiedelten Gebieten, welche bewältigt werden muss. Die Flutung der künstlichen Seen und die Reinigung und positive Beeinflussung der Grundwasserchemie gehört ebenfalls zu den Aufgaben der Rekultivierung (Drebenstedt, 2014).
Die Maßnahmen bei der Rekultivierung tragen nicht nur zur Wiederherstellung des ökologischen Potentials der Landschaft bei, sondern ermöglichen auch neue Nutzungen der Landschaft auszubauen.
In der Lausitz wurde die Landschaft nach dem Konzept der intenationalen Bauaustellung (IBA) geändert. Die Tagebaurestlöcher nach der Abbaggerung wurden geflutet und es entstand ein Komplex von künstlichen Seen. Diese Seen bilden ein Erholungsgebiet und sie sind ein Zentrum der touristischen Region. Neben den künstlichen Seen wurde die Landschaft durch andere interessante unter anderem architektonischer Projekte ergänzt und die Infrastruktur für die touristische Nutzung ausgebaut. Dank dieser Maßnahmen wurde die neue Region mit touristischen Potential ausgebildet, welches heute Lausitzer Seenland genannt wird (Boshold, 1999).

AZ: 30015/552

Zeitraum

01.02.2015 - 31.01.2016

Land

Tschechien und Slowakei

Institut

IWB Institut für Wasser und Boden Dr. Uhlmann

Betreuer

Dr. Wilfried Uhlmann