MOE-Fellowship: Ilze Podniece

Die Wiederverwendung von genießbaren Nebenprodukten in der Nahrungsmittelindustrie

Wiederverwendung von genießbaren Nebenprodukten in der Nahrungsmittelindustrie

Um sich mit dem Problem der Lebensmittelverschwendung zu befassen, das nicht nur Konsequenzen für die Umwelt, sondern auch für die Wirtschaft nach sich zieht, hat sich die EU ehrgeizige Ziele gesetzt, um die Ressourceneinsätze der Lebensmittelkette zu reduzieren. Dennoch kann manchmal der Nutzen der zweiten Generation von Valorisierungsstrategien industrieller genießbarer Lebensmittelabfallprodukte/Nebenprodukte durch Umwelt einflüsse, die durch neue Produktionsprozesse verursacht wurden, untergraben werden, z.B. weil potentiell verschmutzende Chemikalien (Lösungsmittel, Zusatzstoffe) mitverwendet werden. Das Ziel des Forschungsprojekts war es, einfache und direkte Wiederverwendungsstrategien industrieller genießbarer Nebenprodukte zu identifizieren, die folgende Anforderungen erfüllen sollten: (1) Maßnahmen zur Vermeidung von Essenverschwendung, z.B., indem diese als Rohstoff für die Produktion eines anderen Essensprodukts dienen, (2) sehr begrenzte Vorbehandlung, (3) geografische Nähe und (4) Nutzbarmachung der kompletten Materialströme. Desweiteren behandelt das Forschungsprojekt das Einarbeiten von Tresterpulver aus Äpfelresten in Back¬produkte (die sogenannte Maßnahme), was den Anforderungen der Forschung genügt. Die Experteninterviews wurden zur Identifizierung von Hindernissen, die der Verbreitung der Maßnahme auf wirtschaftlicher Ebene entgegenstehen, durchgeführt. Der primär unterstützende Aspekt ist das Image eines gesunden und umweltfreundlichen Produkts. Die Maßnahme eignet sich eher für kleine Handwerksbäckereien und für solche, die sich an Marktnischen orientieren, z.B. Bäckereien, die glutenfreie Produkte produzieren oder den Gesundheitsaspekt betonen. Als Hindernisse stellten sich folgende heraus: die erweiterten Produktionskosten zur Qualitätssicherung der Nahrungsbestandteile des Tresters, das wirtschaftliche Risiko, das mit der Vielfalt von Produkten einhergeht, die Verarbeitbarkeit von Tresterpulver, die nicht so „attraktiven“ gesundheitsbezogenen Angaben der EU für Ballaststoffe sowie der Trend, dass sich die Anzahl der Handwerksbäckereien dramatisch verringert.

AZ: 30015/548

Zeitraum

01.02.2015 - 31.07.2015

Land

Baltikum

Institut

Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH Abteilung Kreislaufwirtschaft

Betreuer

Dr. Henning Wilts