MOE-Fellowship: Pawel Luczak

Maßnahmen Deutschlands zur Erreichung der Ziele der Energiewende und die Folgen der Umstellung auf erneuerbare Energie für die Wirtschaft

Energiewende

Thema des Praktikums ist: Maßnahmen Deutschlands zur Erreichung der Ziele der Energiewende, und die Folgen der Umstellung auf erneuerbare Energie für die Wirtschaft.
     Das Ziel der Untersuchung ist die Identifizierung und Beschreibung von rechtlichen, ökologischen, sozialen und ökonomischen Aspekten der verstärkten Markteinführung erneuerbarer Energien. Der Schwerpunkt der Forschung sind Kosten und Nutzen der Energiewende. Es werden die Ziele, der rechtliche Rahmen und die wichtigsten politischen Instrumente der Transformation beschrieben. Die Energiemarktsituation, die Entwicklung erneuerbarer Energien und der Energie-Mix werden analysiert. Die Forschung zielt auf eine qualitative Kostenanalyse und die Identifizierung von direkten und indirekten wirtschaftlichen Folgen der Energiewende.
 

     Deutschland ist weltweit führend in der Umweltpolitik und in der Nutzung erneuerbarer Energien. Die Hauptgründe für die Energiewende sind der Klimawandel, hohe öffentliche Unterstützung für den Ausstieg aus der Nutzung der Atomkraft und generell eine Verschiebung in Richtung einer nachhaltigen Wirtschaft inkl. der Zielsetzung des Exportes von modernen Energietechnologien. Im Bezug auf die Energiesicherheit scheint saubere, unerschöpfliche und erneuerbare Energie eine gute Lösung für ein Land mit relativ wenig konventionellen Ressourcen zu sein.
     Die Energiewende kann durch drei gleich wichtige Ziele dargestellt werden: Ausstieg aus der Atomkraft, Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien und die Steigerung der Energieeffizienz. Das wichtigste und erfolgreichste Instrument zur Unterstützung der erneuerbaren Energie ist das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Durch das EEG wird der Anteil der erneuerbaren Energien am Primärenergie-Mix wesentlich wachsen. Der Ausbau erneuerbarer Energien hat Auswirkungen, sowohl auf den Energiemarkt als auch auf die Wirtschaft des Landes. Positive Effekte sind: Entwicklung von neuen Branchen, mehr Beschäftigung, Dezentralisierung der Energieproduktion, Teilhabe/Gewinnverteilung und positive Umwelteffekte.
      In der anhaltenden Debatte über die Energiewende in Deutschland stellen sich viele Kontroversen. Während der Stromsektor sich schnell an die Technologie der erneuerbaren Energien anpasst, ist die Anpassung des Gesamtenergieverbrauchs, des Transports -und des Wärmesektor langsamer. Der Anteil der erneuerbaren Energien im Strom-Mix hat sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdreifacht. Das aktuelle Modell der Energieverteilung kommt hierdurch zunehmend an seine Grenzen und ist nicht kompatibel mit einem weiteren signifikanten und ungebremsten Ausbau erneuerbarer Energien. Netzausbau, größere Flexibilität und Aufbau von Speicherkapazitäten sind für das neue System zwingend erforderlich. Die erneuerbaren Energien haben hohe Anfangsinvestitionskosten, jedoch sind die Grenzkosten der Stromproduktion sehr niedrig und zukünftig weitere Kostendegressionen zu erwarten.
     Die Hauptherausforderung für die Energiewende ist aber die öffentliche Akzeptanz, nicht nur für die derzeit wachsenden Kosten für die Unterstützungssysteme, sondern auch für den Netzausbau. Das deutsche Stromnetz muss mittelfristig modifiziert und erweitert werden um die zusätzliche Erzeugung aus erneuerbaren Energien zu bewältigen. Zusätzliche Speicherkapazitäten sind erforderlich. Die deutsche Energiewende erfordert perspektivisch auch ein neues Energie-/Strommarktdesign. Um die kostengünstigste Art der Emissionsreduktion zu erreichen, muss erneuerbare Energie mit anderen Reduktionsmaßnahmen gekoppelt werden. Neue Emissionsreduktionssysteme werden in der Zukunft benötigt.

AZ: 30014/511

Zeitraum

01.03.2014 - 31.12.2014

Land

Polen

Institut

Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH Zukünftige Energie- und Mobilitätsstrukturen

Betreuer

Prof. Dr. Manfred Fischedick