Gamsmonitoring im Nationalpark Berchtesgaden
In Rahmen des Studienaufenthaltes im Nationalpark Berchtesgaden habe ich die Aufgabe bekommen, 15-jährige Monitoringdaten von Gamszählungen in den zwei Gebirgsstöcken Watzmann und Jenner zu digitalisieren, bereitzustellen und auszuwerten. Die Zählungen fanden in den Jahren von 1997 bis 2012 jedes Jahr im Sommer und Herbst statt.
Das Ziel war die Raumnutzung, Bestandsentwicklung und mögliche Veränderungen in dem Datensatz zu erkennen.
Digitalisierte Daten wurden mit maßgefertigten biotischen und abiotischen Parametern verschnitten. Zur Auswertung wurden zwei Methoden benötigt. Die Zähldaten sind zu erst mit einer Präferenz-Analyse und danach mit der Kerndichteschatzung ausgewertet worden.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Population der Gämse im Zählgebiet Watzmann während dem Untersuchungszeitraum stieg und im Zählgebiet Jenner war der Trend leicht fallend. Die Populationsdichte betrug im Zählgebiet Watzmann 4,5 und im Zählgebiet Jenner 10,7 Individuen pro Quadratkilometer.
Bei der Nutzung von abiotischen Parametern haben die Gämsen die Höhenklassen von 1600 bis 2200 m genutzt. Die präferierte Exposition war: Westen, Südwesten und Westen. Die meist genutzte Hangneigung war zwischen 25,5 und 42,5°.
Bei der Nutzung von biotischen Parametern haben die Gämsen die Habitattypen Fels, Grasland, Schuttfelder, Latschenfelder stark aufgesucht. Meidung kam in allen Waldhabitaten und Weideflächen vor. Die Gämsen bevorzugen Flächen mit 1 40% Anteil von Fels. Mit zunehmendem Prozentwert des Deckungsgrades für Bäume wurden solche Flächen von Gämsen gemieden.
Die Ergebnisse dieser Arbeit kann man für die Entscheidungen des Nationalparkmanagements benötigen, oder für weitere Fragestellungen im Sachgebiet Management und als Grunddaten für weitere Forschungsarbeiten.