Analyse der hydrogeologischen auslösenden Mechanismen von Hangprozessen
Zusammenfassung
Der Forschungsaufenthalt des MOE – Austauschstipendienprogramms wurde im Rahmen des Doktorstudiums unter Leitung von Professor Dr. Jean-Frank Wagner an der Universität Trier durchgeführt.
In dem ersten Semester des Forschungsaufenthaltes hat der Autor sich mit den Laboruntersuchungen und Methoden der numerischen Modellierung vertraut gemacht. Im zweiten Semester wurde zusammen mit dem Betreuer das Forschungsgebiet im Gauja-Tal Lettland besucht und Proben für die Laboruntersuchungen genommen, die nach Deutschland transportiert wurden. In dem bodenmechanischen Labor der Universität Trier wurden die bodenmechanischen und hydrogeologischen Kenngrößen bestimmt und erste Modellversuche mit den Computerprogrammen TALREN 4 und GEO-Studio 2012 am Schlossberg Turaida durchgeführt.
Das Ziel dieser Studie ist die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Rutschungen und ihren hydrogeologischen, lithologischen oder morphologischen auslösenden Mechanismen.
Um das Ziel zu erreichen, muss man die oben genannten Mechanismen analysieren und räumliche und zeitliche Verteilung von Hangprozessen im Untersuchungsgebiet erforschen.
Viele Studien betrachten die Hangprozesse als Bedrohung für die Gesellschaft und Umwelt. Eine Bildung von Erosionsrinnen führt zu geringen Ernteerträge und Verschmutzung der Gewässer durch Sedimenteintrag (Valentin et al., 2005; Soms, 2010). Rutschungen verursachen umfangreiche Schäden an staatlichem und privatem Eigentum und verursachen Tote und Verletzte (Lee et al., 2003; McCarthy, 2002). Trotzdem die Rutschungen in Lettland nicht sehr ausgebreitet sind, die Hänge des Gauja-Tals sind oft von Rutschungsrisiken betroffen worden (Kukemilks & Saks, 2013). Im Februar 2002 fanden drei gefährliche Rutschungen in Turaida Schlossberg, in der Nähe von Sigulda statt. Das gesamte Volumen der transportierten Rutschmasse beträgt circa 30 tausend Kubikmeter (Aboltinš et.al., 2011). Zwei Rutschungen haben die Straße zwischen Sigulda und Turaida blockiert und die Burg Turaida wurde stark bedroht, da der Abrisswand etwa 3 m vom Gebäude entstand, diesbezüglich wurden die Rutschungen eingehend untersucht und die Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Trotzdem ist keine Modellierung der Hangstabilität und Hydrogeologischen Verhältnisse vorhanden, was die potentiellen Rutschungsrisiken in anderen Hangabschnitten des Schlossberges prognostizieren und verhindern könnte. Infolgedessen diese Studie hat eine praktische Bedeutung, da die Modellergebnisse zeigen, ob die Hänge der Burg Turaida im Gauja-Tal bedroht sind und welche Faktoren diese Gefährdung verursachen können.