MOE-Fellowship: Zoltan Branyi

Entwicklung der Abfallwirtschaft und Abfallpolitik durch die Ausnutzung von best practices im Bereich Kreislaufwirtschaft und Industrielle Symbiose

Entwicklung der Abfallwirtschaft und Abfallpolitik durch die Ausnutzung von „best practices“ im Bere

 

Das Projekt beschäftigt sich mit der Entwicklung der Abfallwirtschaft durch die Ausnutzung der Möglichkeiten des Abfalltechnik- und Wissenstransfers. Industrielle Symbiose (ähnlich zum deutschen Begriff Kreislaufwirtschaft) bedeutet in diesem Sinne die Kooperation von Unternehmen für Ressourceneffizienz, wobei aber die Frage ist, wie und inwiefern diese Prozesse mit einem entsprechenden gesetzlichen Hintergrund bzw. vorhandenen oder innovativen Technologien gefördert werden können. Für diese Forschung werden spezifische, für Ungarn und Deutschland ebenfalls wichtige und/oder problematische Abfallströme ausgewählt (Altfahrzeuge, Altreifen, Klärschlamm), um durch Sammeln von Informationen zu Verfahrenstechniken und ihre Bewertung die Möglichkeiten des Abfalltechniktransfers abzuleiten, und dabei auch durch die Erfahrungen im Umweltbundesamt (UBA) allgemeine Vorschläge zu verfassen. Das Ziel ist also die Analyse der Ressourcenmanagement- und Abfalltechniken sowie der jeweiligen Rechtsetzung, um den Transfer für Ungarn zu ermöglichen und die dortigen Entscheidungsträger mit Vorschlägen zu unterstützen.
Die Analyse der abfallrechtlichen Grundlagen in Ungarn und Deutschland offenbarte verschiedene Ansätze zur Verbesserung in Ungarn. Während z.B. im deutschen Kreislaufwirtschaftsgesetz der Bürokratieabbau ein wichtiges Ziel ist (jedoch mit der Bestrebung nach einer effizienteren behördlichen Überwachung) und ein hochwertiges Recyclingniveau durch eine „duale Entsorgungsverantwortung“ von privater und öffentlich-rechtlicher Entsorgung erreicht wird, kann die Zentralisierung der abfallwirtschaftlichen Aufgaben in Ungarn zu fehlerhaften Anreizen führen.
Für die Entwicklung der ungarischen Abfallwirtschaft soll folgende Fragestellung bearbeitet werden: Einerseits sollten Verfahren, Infrastruktur und Know-how nach Ungarn transferiert werden, die in Deutschland schon selbstverständlich sind, z.B. im Falle eines möglichst weitgehenden Recyclings von Gewerbeabfällen. Andererseits besteht hier die Möglichkeit, einige Fehler zu vermeiden und nur die innovativsten Verfahren mit den besten Umweltwirkungen auszuwählen und zu transferieren. Die Frage ist, wie die ökologisch günstigste Variante der Abfallbehandlung und -entsorgung für bestimmte Abfallströme zu finden ist. In Deutschland werden zur Entscheidung häufig Ökobilanzen (englisch „life cycle assessment“, LCA) eingesetzt. Beim Transfer von Behandlungs- und Entsorgungsverfahren gibt uns die LCA die Möglichkeit, beim Abfalltechniktransfer von den vorhandenen Verfahren die „best practices“ mit den besten Umweltwirkungen auszuwählen. Für meine Forschungsarbeit wurden spezifische Abfallströme ausgewählt: An Altreifen und Kunststoff- und Glasbauteilen aus Altfahrzeugen wird beispielhaft eine ökobilanzielle Bewertung jeweils verschiedener verfügbarer Entsorgungsverfahren durchgeführt. Dabei wird gleichzeitig das Ziel verfolgt, eine Methodik für eine „vereinfachte“ vergleichende Ökobilanz für derartige Entscheidungen zu erarbeiten.

 

AZ: 30012/409

Zeitraum

01.10.2012 - 31.08.2013

Land

Ungarn

Institut

Umweltbundesamt FG III 1.5 Kommunale Abfallwirtschaft, Gefährliche Abfälle, Anlaufstelle Basler Übereinkommen

Betreuer

Dr. Joachim Wuttke