MOE-Fellowship: Zuzana Rabova

Ansätze und Überlegungen für die Weiterentwicklung des Radverkehrs in Brünn

Ansätze und Überlegungen für die Weiterentwicklung des Radverkehrs in Brünn

Das Projekt „Ansätze und Überlegungen für die Weiterentwicklung des Radverkehrs in Brünn“ dient als Vergleichsstudie der zwei Partnerstädte, Stuttgart und Brünn, im Bereich Radverkehr und bietet  Vorschläge und Lösungen für Brünn, um den Radverkehr nach dem Vorbild Stuttgarts zu fördern. Brünn´s Radverkehrsinfrastruktur ist derzeit unterentwickelt und deswegen bleibt der Anteil der Radfahrer an dem gesamten Verkehr sehr gering. Brünn ist eine Regionalhauptstadt mit fast 400.000 Einwohnern sowie Universitätsstadt, die mit mehr als 80.000 Studenten großes Potenzial für die Radverkehrsentwicklung hat. Die komplexe Topografie Brünn´s gilt als größtes Hindernis und wichtiges Gegenargument der systematischen Radverkehrsförderung und führt zur chronischen Unterfinanzierung im Rahmen der Investionen im Verkehrssektor. Brünn´s Stadtrat hat im Jahre 2010 ein Radverkehrskonzept entwickelt, das einen detailierten Plan der Radverkehrsinfrastrukturentwicklung darstellt, verabschiedet, aber ist leider nicht nach diesem Plan vorgegangen.  Das Radverkehrskonzept ist ein sehr ambionierter  Entwurf eines Netzes von Radwegen, Schutzstreifen und organisatorischen Maßnahmen, die bis Jahres 2015 fertiggestellt werden sollten. Das Konzept jedoch verfehlt zwei wichtige Themen, und zwar sichere Fahrradabstellanlagen und eine effektive Koordination und Kommunikation der betroffenen Interessensgruppen, die unter  den tschechischen Bedingungen sehr bedeutend sind. Stuttgart ist mit 600.000 Einwohnern die Landeshauptstadt Baden-Württembergs und so wie Brünn ein wichtiges Regionalzentrum der Industrie, Dienste, Kultur, Forschung und Ausbildung. Stuttgart wird als eine Autostadt bezeichnet, hat aber trotz der großen Höhendifferenzen einen viermal höheren Radfahreranteil am gesamten Verkehr als Brünn. Die Stadt Stuttgart hat effektive Maßnahmen zur Radverkehrsförderung  eingeführt und damit kann sie als Vorbild für Brünn dienen. Der Schwerpunkt  des Projektes ist die Übernahme effektiver Maßnahmen im Bereich Fahrradabstellplätze und Kommunikation der Interessengrupppen von Stuttgart nach Brünn. Die Stadt Stuttgart bietet mehr als 6000 Radabstellplätze, 3 Fahrradstationen, 35 Fahrradgaagen und damit hat ein System gebaut, das gut für den Radverkehr als kombinierten intermodalen Verkehr dienen kann. Hochwertige und genügende Abstellplätze sind grundsätzlich für das funktionelle Radverkehrssystem und ein wichtiger Aspekt für die Verkehrsmittelwahl bei Bürgern, die das Umsteigen aufs Rad überlegen. In Brünn fehlen an den meisten öffentlichen Plätzen sichere Abstellplätze und deswegen  werden im Rahmen  dieses Projektes Radabstellplätze für ausgewählte Universitäten, Anknüpfungspunkte und große Arbeitgeber in Brünn entworfen. Die Stadt Stuttgart hat seit dem jahr 2005 eine Kommunikationsplattform, sog. „Runder Tisch zur Förderung des Radverkehrs in der Landeshauptstadt Stuttgart“ (derzeit Radforum).  Das Forum  bringt die betroffenen Interessensgruppen zusammen  und bei den regelmäßigen Sitzungen werden die Aspekte der Radverkehrsinfrastrukturentwicklung von verschiedenen Ansichten diskutiert. Das Radforum wir von dem Fahrradbeauftragten korridiniert und die Vertreter verschiednener Interessensgruppen in drei Arbeitskreisen arbeiten daran, um die besten Lösungen zu finden. Das Projekt zielt darauf, eine ähnliche Kommunikationsplattform für Brünn zu entwerfen, die betroffenen Interessensgruppen einzuladen und die Koordination mit der Stadtverwaltung zu verabreden.

 

AZ: 30012/368

Zeitraum

01.02.2012 - 31.07.2012

Land

Tschechien und Slowakei

Institut

Universität Stuttgart
Institut für Straßen und Verkehrswesen
Lehrstuhl für Straßenplanung und Straßenbau

Betreuer

Dr. Walter Vogt